Als Gründe nannten sie zum einen die Lärmbelästigung durch das Einwerfen von Altglas spät Abends oder an Sonn- und Feiertagen. Um die Einwurfzeiten würden sich viele Bürger absolut nicht scheren. Zum anderen würden die Glascontainer ärgerlicherweise stets am Samstag pünktlich früh um 6
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Uhr geleert. Weiterhin stören die Anlieger die immer wieder vorkommenden, wilden Müllablagerungen rund um die Container. Als Beleg für die Müllberge präsentierten sie den Stadträten entsprechende Fotos.
Bürgermeister Reinhold Kuhn sagte, es sei "das gute Recht eines jeden Bürgers auf Probleme hin zu weisen". Die geäußerten Probleme könnte man aber sicher an jeden der sieben Containerstandorte in Dettelbach-Stadt ebenfalls so beobachten. Ein Verlegen der Container an andere Stelle verschiebe die Schwierigkeiten nur nach dem "Sankt-Florians-Prinzip". Und dann stünden sämtliche mühsam gefundenen Standorte auf dem Prüfstand.
Guter Wille gefragt
Eine Besserung der Zustände verspricht sich Kuhn nach dem Wegfall der Papiercontainer im Herbst aufgrund der Einführung der blauen Papiertonne. Damit dürfte der vor allem durch umherfliegendes Papier verursachte Müll verschwinden. Dem Lärm durch Glaseinwurf könne man nur mit Hilfe der Anlieger selbst entgegenwirken. Kuhn appellierte an die Nachbarn, sich die Autokennzeichen der entsprechender "Sünder" zu notieren und an die Stadt zu melden. Man werde mit den Betreffenden sprechen und sie gegebenenfalls verwarnen. Grundsatz sei dabei "guter Willen und sanfter Druck". Helfe alles nichts, drohe im Wiederholungsfall auch eine Anzeige durch die Stadt. Dieser Position schloss sich auch der Stadtrat einstimmig an.
Die Leerung der Glascontainer soll nicht mehr am Samstag früh erfolgen. Die Stadt wird sich deshalb umgehend mit der Firma NBS in Verbindung setzen. Man wünsche sich eine Leerung an einem anderen Werktag oder zu einer Zeit, in der "die Bürger danach nicht senkrecht im Bett stehen".
Dettelbachs zweiter Bürgermeister Ernst Dobler sah wenig Hoffnung auf Besserung durch Appelle und "sanften Druck". Er hätte sich, wie von Stadtrat Manfred Berger vorgeschlagen, lieber einen zentralen Containerstandort im Bauhof für die ganze Stadt gewünscht. Demgegenüber warf Ottmar Deppisch ein, dass vor allem viele ältere Bürger Glas und Dosen zu Fuß zu den dezentralen Containern brächten. An die müsste man auch denken.