Erich und Gisela Baschin aus Wiesentheid feierten am Donnerstag diamantene Hochzeit. An den Tag vor 60 Jahren, als beide in Berlin heirateten, erinnerte sich Gisela Baschin ganz genau. Schnee habe gelegen, ziemlich kalt sei es gewesen. „Wir waren ja arm wie die Kirchenmäuse. Ich wollte unbedingt in der Kirche heiraten. Der Pfarrer sagte, wir müssen heizen, das kostet 50 Mark extra. Wir haben ihm gesagt, das haben wir nicht, er soll sich ein bisschen beeilen“, erzählt die 79-jährige Jubilarin. Gisela Baschin ist eine waschechte Berlinerin, lernte einst als Kontoristin in einem Maschinenbaubetrieb. Ihr Mann stammt aus der Nähe der Hauptstadt, wuchs auf einem landwirtschaftlichen Anwesen auf und kam nach dreijähriger russischer Gefangenschaft 1948 nach Berlin, wo er zunächst bei einer Firma arbeitete, die Getreide- und Futtermittel vertrieb. Auf einer Faschingsveranstaltung lernten sich beide kennen, heirateten ein Jahr später, um in bescheidenen Verhältnissen zu beginnen. Ganze zwei Kaffeetassen besaß das Paar zunächst. „Wir haben arm angefangen, aber wir haben es geschafft“, schildert der 84-jährige Erich Baschin. Die Zeiten wurden besser, er arbeitete später über 30 Jahre als Maschinenführer im Hoch- und Tiefbau. Seine Frau war bei Hertie 17 Jahre lang im Büro und Verkauf tätig, ehe sie in Frührente musste.
Der Ehe entstammen zwei Töchter und ein Sohn. Von Berlin aus führte ihr Weg für einige Jahre an den Bodensee, wo beide ihren Lebensabend verbringen wollten. Wegen der Pflegebedürftigkeit zogen beide im Vorjahr nach Wiesentheid, wo ihre Tochter Heidi Weisshaar lebt (unser Foto).
Dort sind Erich und Gisela Baschin nun im Seniorenpark untergebracht und können die Leistungen des Altenheims mit nutzen. Am Festtag gratulierten Wiesentheids Bürgermeister Werner Knaier, Gerhard Preißner vom Seniorenpark; außerdem gab es ein Ständchen vom Chor. Am Wochenende wird dann mit Freunden und der Familie gefeiert, zu der drei Kinder sechs Enkel und acht Urenkel zählen.