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IPHOFEN (NIL): Archivar und Historiker mit Leib und Seele

IPHOFEN (NIL)

Archivar und Historiker mit Leib und Seele

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    Zahlreiche Gratulanten gaben sich gestern in der Weinbergstraße 3 die Klinke in die Hand: Andreas Brombierstäudl, Ehrenbürger und Rektor i. R., feierte seinen 85. Geburtstag.

    Am 10. Juni 1915 in Nürnberg als Lehrersohn geboren, ging der Jubilar dort zur Schule und legte sein Abitur am humanistischen Gymnasium ab. Ein pädagogisches Studium in Eichstätt schloss sich bis 1936 an, bis Brombierstäudl ausgebildeter Volksschullehrer war.

    Dann musste er für sechs Monate zum Arbeitsdienst und wurde schließlich 1937 zur Wehrmacht eingezogen. Die kommenden Jahre nach seiner zweijährigen Dienstzeit verbrachte er im Zweiten Weltkrieg. 1945 kehrte er nach kurzer Gefangenschaft zurück.

    Der Jungpädagoge war auf Grund seiner "weißen Weste" einer der ersten Lehrer, die in Bayern wieder unterrichten durften. In den nächsten Jahren war er Lehrer in der Oberpfalz, bis er 1959 Rektor der Iphöfer Schule wurde. Bereits 1957 hatte er die Lehrerin Waltraud Riedel geheiratet.

    Zehn Jahre später ging Andreas Brombierstäudl aus gesundheitlichen Gründen in Ruhestand und suchte sich eine Nebenbeschäftigung gegen die drohende Langeweile: Als Archivar baute er das Stadt- und Pfarrarchiv Iphofens auf. Für den Landkreis Scheinfeld war er Kreisarchivpfleger, nach dessen Auflösung war er für das Iphöfer Archiv zuständig. Noch heute verbringt er jeden Tag von 8 bis 11 Uhr im Archiv, studiert und archiviert alte Akten und Dokumente. Mehrere Festschriften und Bücher zu geschichtlichen Themen hat Brombierstäudl verfasst, darunter "Iphofen, eine fränkische Kleinstadt im Wandel der Jahrhunderte" und "Dies und das aus Iphofens Vergangenheit".

    Am 8. Juni 1975 wurde Andreas Brombierstäudl zum Ehrenbürger Iphofens ernannt. Er ist zudem Ehrenmitglied in mehreren Vereinen, darunter die Freiwillige Feuerwehr, der Schützenverein und der TSV Iphofen.

    Ganz besonders lag dem Jubilar jahrzehntelang das Beinhaus der Stadt am Herzen, das 1960 aufgelöst worden war. Unermüdlich setzte er sich dafür ein, es wieder einzurichten. 1998 war es so weit: Eigenhändig schichtete Brombierstäudl acht Wochen lang Knochen und Schädel im Beinhaus auf. Eine Touristen-Attraktion soll die Ruhestätte nicht werden, aber auf Anfrage führt der Iphöfer Ehrenbürger schon mal Gruppen durch das Beinhaus.

    Glückwünsche

    Viele Gratulanten, darunter auch der erste Bürgermeister Josef Mend, schauten gestern bei Andreas Brombierstäudl und seiner Frau Waltraud vorbei und überbrachten Glückwünsche, Blumen und Geschenke.

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