Der aus der Mitte der 70er Jahre stammende Bebauungsplan Klettenberg Süd mit der Böhmerwaldstraße und den Nebenstraßen in der Siedlung ist überholt und wird geändert.
Der Verwaltungs- und Bauausschuss des Kitzinger Stadtrats stimmte in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag der Änderung des Bebauungsplans einstimmig zu. „Der Bebauungsplan ist in die Jahre gekommen“, sagte Oberbürgermeister Siegfried Müller. Jetzt soll er den „Erfordernissen der Zeit“ und dem „tatsächlichen Bestand“ angepasst werden.
Ansprüchen nicht mehr gerecht
„Die Lebenspraxis hat sich verändert“, sagte Stadtbauamtschef Oliver Graumann. Der Bebauungsplan mit seinen vielen Einschränkungen werde den heutigen Ansprüchen nicht gerecht. Das gelte beispielsweise auch für die heute gewünschte Nachverdichtung in bestehenden Baugebieten und damit den schonenden Umgang mit Grund und Boden.
Einer der Gründe für die Änderung saß auf den Zuschauerplätzen des Sitzungssaals. Eine Familie aus der Siedlung will ihr Einfamilienhaus aufstocken und so dem Nachwuchs eine zeitgemäße Bleibe schaffen. Der geltende Bebauungsplan sieht neben vielen anderen Dingen wie dem Ausbau von Dachgeschossen auch eine Aufstockung aber nicht vor. Also hat der künftige Bauherr ein Problem.
Bauherr bekommt Genehmigung
Das ist aber seit Dienstag vorbei. Nachdem die Bebauungsplanänderung auf dem Weg ist, kann der Bauherr sofort den Bauplan einreichen. „Der bekommt seine Genehmigung“, sagte Graumann. Er müsse nicht warten, bis das Verfahren nach einem halben bis einem dreiviertel Jahr abgeschlossen sein wird.
Das so genannte vereinfachte Verfahren zur Änderung des Bebauungsplans ist nach Ansicht der Verwaltung der beste Weg, um klare Verhältnisse in dem fast die gesamte Siedlungs Süd umfassenden Gebiet zu schaffen. Von dem Vorschlag von Stadtentwicklungsreferent Thomas Ranke, auf die aufwändige Änderung zu verzichten und die Bauanträge lieber über Befreiungen von den Vorgaben des Bebauungsplans zu genehmigen, hielt die Verwaltung nicht viel. „Die Änderung ist leichter händelbar als Befreiungen im Einzelfall“, sagte Graumann.
Nach dem einstimmigen Ja wird das Stadtbauamt einen Entwurf vorlegen. Danach werden die Fachbehörden gehört. Gleichzeitig wird der Entwurf öffentlich ausgelegt. Danach dürften sich neue Möglichkeiten in dem Gebiet eröffnen.