Die Eröffnung des Volkacher Weinfestes am Freitagabend war es, auf die Marco Maiberger mit seinem Team hingefiebert hatte. Dass er bereits zwei Stunden vorher das erste Mal Gänsehaut haben würde, damit hatte der Organisationschef nicht gerechnet. Bereits zum 17. Mal liefen die Fäden von Frankens größtem Weinfest bei ihm zusammen – und doch war dessen 72. Auflage eine besondere.
Das spürte auch Maiberger, als er sich also am Freitagabend um 18.30 Uhr erstmals das Mikrofon schnappte und auf seine Worte "Willkommen zurück!" schon Applaus aufbrandete. "Wenn ich daran denke, bekomme ich gleich noch mal Gänsehaut", sagte ein ebenso müder wie zufriedener Festleiter am Mittwoch.
7500 Menschen feierten beim Zusatz-Dienstag mit „Phoenix & Steffi List“

Am Abend zuvor hatten noch einmal 7500 Menschen auf dem Weinfestplatz mit "Phoenix & Steffi List" gefeiert. Das ist laut Maiberger rund ein Drittel mehr als an den früheren Zusatz-Dienstagen. Und auch die anderen Zahlen sind eindrucksvoll: Insgesamt 55.000 Gäste kamen an fünf Tagen zum 72. Fränkischen Weinfest, so viele wie sonst nur an sechs Tagen mit Mariä Himmelfahrt am Donnerstag erreicht wurde. Über 5000 Dauerkarten waren bereits im Vorfeld verkauft worden, 20 Prozent mehr als sonst.
Familientag am Weinfest-Montag bricht alle Rekorde
Der Familientag habe "alle Rekorde gebrochen", sagt Maiberger über den Weinfest-Montag. Über 500 Eisgutscheine habe man an Kinder ausgegeben, "und die Leute standen fünfreihig vor dem Babyflug-Karussell". Dieser Andrang freue ihn sehr für die Schausteller, die trotz Corona-Hilfen harte Zeiten hinter sich haben.
Was nicht nur den Festleiter erstaunt, ist die positive Resonanz von Gästen. Beim Kaffeetrinken oder im Supermarkt wurde er angesprochen, oft bekam er Lob für "das hochwertige Fest". Ein positives Fazit zieht auch Harald Erhard, Leiter der Volkacher Bereitschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). "Erfreulicherweise erfuhren wir von Patienten, aber auch von an der Sanitätsstation vorbeigehenden Besuchern, Lob und Dank für unsere Tätigkeit."
BRK-Bereitschaft half beim Volkacher Weinfest über 100 Mal
Bis zum Schichtende am Dienstagabend verzeichnete das BRK-Team nach fünf Einsatztagen 103 Hilfeleistungen, davon sieben gemeinsam mit dem Rettungsdienst. Von diesen sieben Einsätzen waren vier außerhalb des eigentlichen Festgeländes. Für Bereitschaftsleiter Erhard war das Volkacher Weinfest "ein ruhiger, der Größe der Veranstaltung angemessener Einsatz ohne besondere Vorkommnisse". Bewährt habe sich die räumliche Verlegung der Sanitätsstation.
Kleinere Veränderungen hatte es auch beim Aufbau des Festplatzes gegeben: Die Stehtische und Fässer rückten weg vom Durchgang vor den Ständen auf eine eigene Fläche, die Maiberger zufolge sehr gut angenommen wurde. Rekordumsätze seien trotz des großen Andrangs nicht erreicht worden, allerdings wurden bei der Hitze deutlich mehr alkoholfreie Getränke konsumiert.
Marco Maiberger betont, dass das Volkacher Weinfest für ihn weit mehr sei als "eine Partymeile". Er erzählt von einer Gruppe junger Leute aus Oberstdorf, die drei Tage lang das Fest besuchten und am Samstagnachmittag vor der Hauptband eine Runde Schuhplatteln durften. Das persönliche Fazit des Festleiters: "Ich glaube, wir haben echt viele Menschen glücklich gemacht."