„Bilder schauen Dich an.“ Das ist zunächst irritierende Titel einer Ausstellung von 13 Schülern des Leistungskurses Kunst des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach, die in der Galerie der Sparkasse Mainfranken in Kitzingen eröffnet wurde. Insgesamt zeigen die Nachwuchskünstler 78 Kreidezeichnungen, Aquarelle, Bleistift-, Tusche- und Buntstiftzeichnungen, aber auch sogenannte gehöhte Rötelzeichnungen, Werke in Kaltnadeltechnik und Mischtechniken.
Es ist die inzwischen 155. Ausstellung in der Galerie und die zwölfte eines Leistungskurses des Egbert-Gymnasiums. Mit dieser Ausstellung, die bis zum 18. Februar zu sehen sein wird, wird die Tradition der Schule allerdings ein Ende haben. Der Grund: Es ist der letzte Jahrgang des G 9; für die G 8-Jahrgänge wird es an den Gymnasium in Bayern keine derartigen Leistungskurse mehr geben. „Ein wenig blutet mir schon das Herz, wenn ich diese letzte Ausstellung eines Leistungskurses Kunst eröffnen darf“, sagte auch Schulleiter Oberstudiendirektor Robert Scheller vor rund 100 Gästen zu Beginn der
„Die Ausstellung zeigt, zu welchen Leistungen Schüler fähig sind.“
Hermann Hadwiger in der Galerie der Sparkasse
Vernissage. Der Titel „Bilder schauen Dich an“ sei sehr sinnvoll und weitblickend gewählt, so der Schulleiter. Viele kreative Köpfe unter Anleitung ihres Meisters Wolfgang Langmandel hätten ihre Ideen in Bilder gefasst. „Ich bin beeindruckt, wenn ich sehe, wie viel Verschiedenheit und Einzigartigkeit entstand“, sagte Scheller. Die Ausstellung zeige, dass Kunst zum Bildungskanon gehöre und so unverständlicher sei es, dass es keine Leistungskurse Kunst an den Gymnasien mehr geben werde, bedauerte der Schulleiter. „Wir haben aber die Hoffnung, dass die erfahrenen Kunsterzieher vieles in die neue Form herüberbringen werden und so auch in Zukunft den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler ein Terrain bereiten werden“, gab sich Scheller hoffnungsvoll.
Auch Herrmann Hadwiger, Vorstandsmitglied der Sparkasse, bedauerte das Ende der Ausstellungstradition der Leistungskurse. Er zeigte sich aber überzeugt, dass die Tradition qualitativ hochwertiger Ausstellungen in irgendeiner Form ihre Fortsetzung finden wird. Auf die aktuelle Ausstellung eingehend, sagte Hadwiger, dass der Titel zutreffend gewählt sei, denn schließlich sage man auch, „Bilder sprechen mich an“ oder „ein Bild springt ins Auge oder prägt sich ein“. Die Ausstellung zeige einmal mehr, wozu Schüler des Leistungskurses fähig sind.
Kunsterzieher Langmandel sprach von der Ausstellung als einer Premiere und von einem wehmütigen Abschied von einem jahrzehntelangen, wunderbaren Zeit, in der Schüler ohne Druck sich der Kunst widmen konnten. Es sei die letzte Ausstellung eines bayerischen Kunstleistungskurses. Zwar sehe das Konzept des G8 ebenfalls Kunst als gemeinsames kreatives Ziel an, aber mit weniger hohem Anspruch an die Qualität. Hermann Hadwiger dankte Langmandel mit einem Weinpräsent und einer Spende an die Combo-Band der Schule, die wie immer, die Ausstellungseröffnung begleitete. Die Schüler überreichten ihrem Lehrer eine Collage mit Selbstporträts seines letzten Leistungskurses.
Die ausstellenden Schüler sind: Leonie Adler, Clarissa Bernhardt, Dominique Bransom, Theresa Glaser, Anja Halbleib, Theresa Kuhn, Carolin Lang, Theresa Manger, Ruben Müller, Laura Popp, Annika Röding, Margarete Schauner, Anna-Lena Schlier und Anna Thomas.
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