In nur vier Monaten Bauzeit hatten Mitglieder der Glaubensgemeinschaft aus Kitzingen, aber auch aus anderen Orten in Franken, in Eigenleistung den neuen Versammlungsort erstellt.
Wie Heinrich Lautenbach, der Pressesprecher der Kitzinger Gemeinde sagte, sähen sich die Gemeindemitglieder aus Kitzingen und Umgebung nun am Ziel eines vor zehn Jahren gefassten Entschlusses. Der Neubau sei notwendig geworden, weil die vorher genutzten Räume in der Karlsbader-Straße zu klein geworden seien. So habe man beispielsweise für die jährliche Gedenkfeier zum Tode Jesu in den großen Sitzungssaal des Landratsamtes ausweichen müssen.
Jetzt stehen den Besuchern Lautenbach zufolge ein Hauptsaal für 120 bis 150 Personen, ausgestattet mit bequemen Stühlen, zur Verfügung. Auf dem 2000 Quadratmeter großen Grundstück seien Parkplätze in ausreichender Zahl vorhanden, berichtete der Pressesprecher.
Die Bauweise und Einrichtung seien zweckmäßig und solide. Man habe versucht, bei der Wahl der Ausstattung einen möglichst breiten Geschmack zu treffen. Die notwendigen Mittel, um das Vorhaben zu verwirklichen, stammten, wie bei den Zeugen Jehovas üblich, aus freiwilligen Spenden.
Ohne die großzügige Nachbarschaftshilfe vieler Glaubensbrüder wäre es unmöglich gewesen, dass Projekt zu verwirklichen, erklärte Lautenbach. Nur eine selbstlose Liebe, wie sei heute leider immer seltener zu finden sei, habe bewirken können, dass zwar hart und oft bis spät in die Nacht, aber ohne Differenzen gearbeitet wurde. Man habe auf der Baustelle neben Deutsch auch Italienisch, Spanisch, Englisch und sogar Sächsisch gesprochen, aber dabei sei kein böses Wort gefallen, sagte Lautenbach bei der Begrüßung der Ehrengäste am Samstag früh.
Eine ganze Reihe Kitzinger Stadträte waren der Einladung gefolgt, um sich genau wie die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür ein Bild von dem gelungenen Neubau und den Zeugen Jehovas zu machen.
In diesem Zusammenhang lobte Lautenbach die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Kitzingen und allen beteiligten Behörden und Firmen.
Hermann Reuter, Vertreter der Zeugen Jehovas aus Selters, der vor 25 Jahren noch selbst mit der Bibel von Haus zu Haus ging, freute sich, so viele altbekannte Gesichter unter den Gästen zu sehen.
Die Räume dienen in Zukunft als Zentrum biblischer Belehrung und Glaubensausübung. Wöchentlich sollen fünf Zusammenkünfte stattfinden. Jeden Sonntag wird sich ein Vortrag mit einem allgemein bedeutungsvollen Thema befassen.