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MARTINSHEIM: Brigitte Müller fährt dem Ruhestand entgegen

MARTINSHEIM

Brigitte Müller fährt dem Ruhestand entgegen

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    Abschied: Rektorin Brigitte Müller fährt dem Ruhestand entgegen. Da half ihr Mann Heinrich bei der Fahrt in der Schubkarre gerne. Hatten ihre meisten Gedanken bislang ihrer Schule gegolten, gehört sie nun wieder zu 100 Prozent ihrem Mann, dem sie eine rote Rose schenkte.
    Abschied: Rektorin Brigitte Müller fährt dem Ruhestand entgegen. Da half ihr Mann Heinrich bei der Fahrt in der Schubkarre gerne. Hatten ihre meisten Gedanken bislang ihrer Schule gegolten, gehört sie nun wieder zu 100 Prozent ihrem Mann, dem sie eine rote Rose schenkte. Foto: Foto: Gerhard Krämer

    Brigitte Müller hat ihr Klassenziel erreicht. In die nächste Klasse wird sie trotz ihres hervorragenden Zeugnisses aber nicht versetzt. Dafür aber in den Ruhestand. Das steht zumindest auf einer Urkunde, die Schulamtsdirektorin Irma Amrehn der Rektorin der Grundschule Martinsheim überreichte.

    Brigitte Müller im Ruhestand. Das mag in Martinsheim und im Schulverband eigentlich noch niemand so recht glauben. Sie selbst vermutlich auch nicht, schließlich graust es ihr davor, die Schlüssel abzugeben. Und sie fragt sich selbst, ob sie sie wirklich alle abgibt. Ihr Herz hängt nicht nur an der Schule, sondern an den Schülern. „Sie brennen bis heute für ihren Beruf“, hatte Irma Amrehn zu ihr gesagt. Es mag eine Phrase sein, doch für Brigitte Müller war der Beruf eine Berufung und ebenso gehört sie untrennbar zu Martinsheim.

    „Ich freue mich stets über alle Maßen, wenn ich diesen heute irgendwo begegne.“

    Brigitte Müller über ihre Schüler

    Gut, sie ist, wie alle damals, in Marktbreit geboren, aber dann war Martinsheim stets ihre Heimat, ihr Mittelpunkt. Und sie weiß, dass es ein Glück war, hier bleiben zu können. Bei den Buddle, wie die Martinsheimer genannt werden. „Ich fühlte mich immer als solches – im positiven Sinn“, bekannte sie und schenkte allen ihren Kollegen zum Abschied ein kleines dieser Gattung.

    Als kleines Mädchen habe sie sich überlegt, Schmiedin zu werden, hatte doch ihr Großvater Leonhard Kollert die Schmiede in Martinsheim. In der Grundschule sei ihr dann aber die Idee gekommen, dass Lehrerin doch besser sei. Damit sie dies werden konnte, besuchte sie die Oberrealschule in Marktbreit. 1981 kam sie an ihre alte Schule als Lehrerin zurück, wurde 2001 mit der Schulleitung betraut und dann zur Rektorin ernannt.

    Fast alle Schüler, die ihr anvertraut waren, kennt sie noch mit Namen. „Ich freue mich stets über alle Maßen, wenn ich diesen heute irgendwo begegne“, sagt Müller. Inzwischen hat sie auch schon von vielen wieder deren Kinder an „ihrer“ Schule begrüßen dürfen. Aber sie hat sich auch gesagt: „Wenn die Enkelkinder meiner ersten Schüler in der Schule auftauchen, dann nichts wie weg!“

    Brigitte Müller hat nun ihr Klassenziel erreicht, wie ihr von der scheidenden Elternbeiratsvorsitzenden Beate Rabe im Zeugnis bescheinigt wurde. Sie hat in den vergangenen Jahren zusammen mit ihrem Kollegium die Schule gestaltet. „Innerlich werden Sie mindestens mit Ihrem halben Herzen noch an der Schule hängen bleiben“, vermutete die Schulamtsdirektorin. Doch Müller versicherte, dass sie nun, nach dem zuvor das Gewicht sehr ungerecht verteilt war, zu 100 Prozent wieder ihrem Mann Heinrich gehören wird, war doch der Aufenthalt kürzlich in Bad Kissingen so eine Art „Schulabnabelungskur“.

    Wie schon vor wenigen Tagen beim Schulfest (wir berichteten), sangen die Viertklässler ihrer Rektorin ein Abschiedslied. Die Flötengruppe spielte und ein Chor aus Elternbeirat und Kollegium, verstärkt durch Bürgermeister August Hopf und seine Frau Christa, sangen ein von Pfarrer Uwe Stradtner verfasstes Lied. Worte des Dankes sprachen Bürgermeister Hopf, Pfarrerin Christine Stradtner, Alfred Franz vom Personalrat, Müllers Stellvertreter Helmut Beck, Elternbeiratsvorsitzende Beate Rabe und TSV-Vorsitzender Werner Ott – im Sportverein war Müller von Anfang an aktiv dabei.

    Zum Abschied bekam sie eine moderne Reisetasche – für künftige Urlaube mit ihrem Mann.

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