"Die Zeit ist reif für eine neue Führungscrew bei der BRK-Motorradstreife". 36 Jahre ist Hanns Strecker nun schon mit dem Motorrad auf den unterfränkischen Autobahnen unterwegs gewesen. Knapp 20 Jahre davon als Staffelleiter. "Jetzt müssen Jüngere ran", so seine Feststellung. Mit dem Rettungssanitäter Oliver Henkel hat man den richtigen Nachfolger gefunden: Der Kitzinger ist 50 Jahre alt und seit 22 Jahren Mitglied im Kitzinger Roten Kreuz. Als begeisterter Motorradfahrer ist er schon seit einigen Jahren bei der Motorradstreife dabei und "bringt alle Voraussetzungen mit, diesen Job perfekt auszuführen", so Strecker. Neben einer qualifizierten medizinischen Ausbildung, die er ehrenamtlich bei Diensten im Rettungsdienst einbringt, ist er beim Roten Kreuz auch als "Feldkoch" ausgebildet worden und war lange Zeit Leiter der Betreuung. Beruflich ist er als Programmierer bei einem großen Kitzinger Unternehmen geradezu prädestiniert, den hohen Ansprüchen der oft komplizierten Kommunikationstechnik gerecht zu werden. Mit dem Dettelbacher Alfons Glöggler wurde zugleich ein ebenfalls sehr erfahrener Rot-Kreuzler als sein Stellvertreter ernannt. Was die hohe Motivation der insgesamt sieben Gruppenmitglieder ausmacht, ist die Beständigkeit der Fahrer. Bis auf zwei Mitglieder sind alle schon über Jahrzehnte bei dieser schon etwas außergewöhnlichen Motorradgruppe, deren oberstes Ziel es ist "den Menschen zu helfen". Aus diesem Grund hört Hanns Strecker keinesfalls auf, sondern steht weiterhin als Motorradfahrer zur Verfügung, - "einer fast schon verschworenen Gemeinschaft mit unglaublicher Kameradschaft", wie er meint. Die Männer sind sich den hohen Anforderungen des beginnenden Jahres bewusst. Pandemie, militärische Unruhen und ein gerade beginnender Strom von Hilfe suchenden Flüchtlingen. Dazu noch der sechsstreifige Ausbau der Autobahn im Landkreis, der mit Sicherheit zu großen Verkehrsstörungen und schweren Unfällen führen wird. "Zu all dem werden wir mit Sicherheit unseren kleinen Teil dazu beitragen, um das zu bewältigen", ist die einhellige Meinung der Sanitäter. Letzte Woche hatten sie schon ihre erste Einsatzbesprechung unter dem neuen Leiter. Ab Pfingsten sind sie vornehmlich an den Wochenenden mit einer Maschine wieder auf den Fernstraßen unterwegs. Eine weitere Maschine ist als Hintergrundfahrzeug in kurzer Zeit einsatzklar. Die Sicherheit ist dabei oberstes Gebot: Die spezielle Einsatzkleidung wurde geprüft; defekte Teile ausgetauscht. Dazu wird es bereits Ende des Monats zu ersten Fahrtrainings und Unterweisungen kommen, die auf die besonderen und zum Teil neuen Einsatzsituationen abgestimmt sind.
Von: Karl Patzelt (Sanitäter, Bayerisches Rote Kreuz, Kitzingen)