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KITZINGEN: Bürgermeisterin Kathleen Regan tritt zurück

KITZINGEN

Bürgermeisterin Kathleen Regan tritt zurück

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    Der Antrag für den Rücktritt „aus wichtigem Grund“ erreichte am Montag OB Siegfried Müller. Ob die 45-Jährige Juristin nur wegen ihrer „häufigen beruflichen Abwesenheit“ – Regan ist Dozentin an der Verwaltungsschule in Hof – aus dem Amt scheidet oder dem Druck aus dem Rathaus wich, ist unklar.

    Regans Antrag auf Entlassung aus beiden Ehrenämtern ist gerade mal 19 Zeilen lang. In dem Brief verweist sie darauf, an drei bis vier Tagen pro Woche an ihrem Arbeitsplatz in Hof gebunden zu sein und nicht mehr die Zeit zu haben, „meinen Aufgaben als Bürgermeisterin und Stadträtin in dem Umfang nachzukommen, wie ich es selbst von mir erwarte“. Sie habe ihre Rücktrittsentscheidung „nach reiflichen Überlegungen“ und ausführlichen Gesprächen mit den Fraktionskollegen getroffen.

    OB Müller: "Es ist besser, wenn die Familie nicht darunter leidet.“

    „Ich respektiere diesen Schritt“, erklärte Oberbürgermeister Siegfried Müller in einer Stellungnahme. Die Entscheidung sei aus persönlicher Sicht die einzig Richtige. Beruf, Familie und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen sei für Regan zuletzt, auch wegen der vielen Stellvertretungstermine – vor allem durch die Kleine Gartenschau – nur schwer zu bewältigen gewesen: „Es ist besser, wenn die Familie nicht darunter leidet.“

    Regans Abschied vom Ehrenamt ist wohl nicht ganz freiwillig: Weil sie seit ihrem beruflichen Start in Hof öfter mal im Stadtrat fehlte, wurde im Hintergrund des Gremiums Kritik an mangelnder Mitarbeit laut. Druck kam zuletzt auch von OB Müller. Der wollte Regan häufiger als Vertretung einbinden, was die Bürgermeisterin innerhalb ihres Zeitrahmens wohl nicht realisieren konnte. Er habe sie deshalb aufgefordert, bis zum Wochenende ihre Vorstellungen für die Vertretungsarbeit zu erklären, so Müller.

    Jutta Wallrapp : "Ich hätte dem Druck nicht nachgegeben"

    „Ich hätte dem Druck nicht nachgegeben“, sagte FW-FBW-Fraktionschefin Jutta Wallrapp auf Nachfrage. In einem Schreiben an die Mitglieder unterstreicht sie, dass die Belastungen beider OB-Stellvertreter in dieser Wahlperiode besonders hoch seien – gerade für Ehrenamtliche: „Laufend und zu jeder Zeit auf Abruf zur Verfügung zu stehen, wird auch in Zukunft schwer zu erfüllen sein.“

    Leichter ist da die Frage beantwortet, wer auf Regan als Stadträtin folgt. Über ihren Antrag wird Müller zufolge in der Stadtratssitzung am 7. Juli entschieden. Nachrücker wäre Manfred Freitag. Der 60-jährige Geschäftsmann zeigte sich am Montag „überrascht“ von Regans Entscheidung.

    Ob er in Kitzingens Stadtrat einrückt, wolle er jetzt zuerst mit seiner Familie besprechen. Falls Freitag nicht antritt, wäre Wolfgang Haupt nächster Ratskandidat.

    Spannend könnte die Bürgermeisterfrage werden. Laut Wallrapp ist bei den Freien Wählern niemand im Gespräch. Anders bei der UsW. Als stärkste Fraktion habe man einen Anspruch auf den Posten, sagte OB Müller. Namen nannte er nicht.

    In Gerüchten aus dem Stadtrat  wird Sportreferent Werner May hoch gehandelt. Ob er ins Amt gewählt wird, hängt von den in Kitzingen ungewissen Mehrheitsverhältnissen ab. Oder vom Glück: Kathleen Regan verhalf das Los – nach einem Stimmen-Patt gegen Konkurrentin Gertrud Schwab (CSU) – zum Bürgermeisteramt.

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