Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

SOMMERACH: Dem Himmel entgegen

SOMMERACH

Dem Himmel entgegen

    • |
    • |
    Ehrung für mehrfache Wallfahrtsteilnahme: Wurden in Vierzehnheiligen für mehrfache Wallfahrtsteilnahme geehrt (v. l.): Alexandra Braun, Standarten- Träger Rainer Utz, Christian Zobel, Kurt Münch, Julius Then, Günther Sauer, Manfred Jakob, Günther Seitz, Pater Phillipus und Wallfahrtsleiterin Theresia Then.
    Ehrung für mehrfache Wallfahrtsteilnahme: Wurden in Vierzehnheiligen für mehrfache Wallfahrtsteilnahme geehrt (v. l.): Alexandra Braun, Standarten- Träger Rainer Utz, Christian Zobel, Kurt Münch, Julius Then, Günther Sauer, Manfred Jakob, Günther Seitz, Pater Phillipus und Wallfahrtsleiterin Theresia Then.

    „Dem Himmel entgegen.“ Diesem Aufruf folgten am vergangenen Wochenende in Sommerach 97 Pilger, deren Ziel der Wallfahrtsort Vierzehnheiligen war. Die Wallfahrt zum oberfränkischen Gnaden ort beruht in Sommerach auf ein Gelöbnis aus dem Jahre 1879. Damals, so ist Überlieferungen zu entnehmen, brauste ein Unwetter über die Flur und vernichtete die Ernte. In ihrer Not gelobten die Dorfbewohner, alljährlich zum Gnaden ort zu pilgern. Verbunden war das Gelöbnis mit der Hoffnung, dass man künftig von schweren Naturkatastrophen verschont bleibt. Nun, mit Ausnahme von kriegsbedingten Unterbrechungen hielten die Sommeracher ihr Versprechen. So auch in diesem Jahr, wo sich am vergangenen Samstag unter der Leitung von Theresia Then wieder zahlreiche Pilger auf den zirka 70 Kilometer langen Wallfahrtsweg begaben. Insgesamt legten die Männer, Frauen und Jugendliche hierbei 80 000 Schritte auf ihrer Pilgerreise zurück. Dass die Zwei-Tage-Wallfahrt weitgehend von Gebet und Gesang geprägt ist, braucht nicht groß erwähnt zu werden. Und dennoch: Bei ihrer Ankunft am Sonntagabend waren den Pilgern trotz drückender Hitze die Strapazen des zirka 70 Kilometer langen Fußmarsches kaum anzumerken. Einige von ihnen wurden in der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen für mehrmalige Teilnahme geehrt. So beispielsweise Kurt Münch, Günter Sauer, Manfred Jakob und Günther Seitz, die das 25. Mal mit dabei waren. Die Ehrennadel für 14-malige Wallfahrtsteilnahme erhielt Julius Then. Geehrt wurden auch Alexandra Braun aus Nordheim und Christian Zobel, die sich zum siebten Mal unter den Pilgern befanden. Das sich unter den Geehrten auch immer wieder Teilnehmer aus den umliegenden Ortschaften befinden, verdeutlicht das Interesse an der Sommeracher Wallfahrt. Für die Nordheimer Alfons Sauer und Michael Schmitt war es schon immer ein Wunsch, mit der Nachbargemeinde nach Vierzehnheiligen zu pilgern. In diesem Jahr war es dann soweit. „Ich konnte einmal pilgern, ohne Verantwortung tragen zu müssen“, sagte Sauer, der bei der Nordheimer Wallfahrt seit vielen Jahren als Sanitäter fungiert. Aber auch Teilnehmer aus der weiteren Umgebung von Sommerach sind keine Seltenheit. So ist Silke König (53 Jahre) aus Tauberbischofsheim seit etlichen Jahren Wallfahrtsteilnehmer. Ihre Arbeitskollegin aus Sommerach weckte das Interesse bei König, die bereits zum vierten Male pilgerte und laut Aussage vom Wallfahrtsfieber infiziert ist. Pamela Schlereth reiste aus Frankfurt an die Mainschleife. Die gebürtige Sommeracherin freut sich jedes Jahr auf die beiden Wallfahrtstage. Auch deshalb, weil man bei der Wallfahrt zum einen „seine innere Ruhe findet“ und sich zum anderen die Gelegenheit bietet, frühere Kontakte aufzufrischen. Das Miteinander der Pilgerschar zeigte sich am Sonntagabend auch nach Beendigung des Abschluss- Gottesdienstes in der Sommeracher Pfarrkirche. Da wurde herzlich umarmt und beim Auseinandergehen fleißig Hände gedrückt. Und auch die eine oder andere Träne wurde weggewischt. „Das nächste Jahr bist du doch auch wieder dabei“ war eine oft zitierte Aussage beim Koffer-Auspacken- und Verteilen am Kirchplatz.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden