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Der Gartentipp: Fliege im Wespenkostüm: Die Schwebfliege

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Der Gartentipp: Fliege im Wespenkostüm: Die Schwebfliege

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    Schwebfliegen können mit ihrem kurzen Rüssel nur an bestimmten Pflanzen Nektar saugen, wie hier an einer Tagetes.
    Schwebfliegen können mit ihrem kurzen Rüssel nur an bestimmten Pflanzen Nektar saugen, wie hier an einer Tagetes. Foto: Foto: LWG

    Mit einer wespenähnlichen Zeichnung schwirren Insekten in der Nähe von Blütenpflanzen durch die Luft und verursachen oft wildes Herumschlagen. Dabei ist es ein sehr nützliches Insekt für unsere Gärten. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie stellen Ihnen diesen wichtigen Nützling vor.

    Was ist das für ein Tier?

    Schwarz-gelb gestreifte Fluginsekten werden häufig für Wespen gehalten. Doch das ist nur ein Täuschungsmanöver zur Abschreckung vor Fressfeinden. Man spricht von Mimikry. Wenn man jedoch den Flugstil sieht, wird klar, dass es sich um Schwebfliegen handelt. Durch den schnellen Flügelschlag scheint es, als ob sie an einer Stelle schweben, um im nächsten Moment den Standort zu wechseln. Das Fehlen der Wespentaille, des zweiten Flügelpaares und die kurzen Fühler sind weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen Schwebfliegen und Wespen.

    Warum ist dieses Insekt wichtig?

    Die Nahrung erwachsener Schwebfliegen besteht aus Pollen und Nektar. Deshalb spielen sie bei der Blütenbestäubung eine wichtige Rolle. Der wichtige Nützling ist die grünlich bis gelblich gefärbte, manchmal fast durchsichtig erscheinende Larve der Schwebfliege, die beim ersten Blick kleinen Nacktschnecken ähnelt. Obwohl Schwebfliegenlarven blind sind und keine Füße besitzen, können sie ganze Pflanzen nach Blattläusen, Blutläusen, Räupchen, kleinen Käferlarven und Spinnmilben absuchen. Während des Larvenstadiums verzehren sie mehrere hundert Stück. Da Schwebfliegenlarven keine Augen haben, kreisen sie mit dem Vorderteil ihres Körpers durch die Luft, um so die Beutetiere zu ertasten. Ist ein Opfer gefunden, wird es mit dem Mundhaken gepackt und ausgesaugt.

    Schwebfliegen sind oft schon von Ende März bis zum September in den Gärten anzutreffen. Die Weibchen legen mehrere Hundert Eier, am liebsten inmitten von jungen Läusekolonien. Nach etwa acht bis 15 Tagen Entwicklungszeit verpuppen sich die Larven. Diese tropfenförmigen Puppen kleben häufig an Blattunterseiten. Nach weiteren sieben bis 14 Tagen schlüpfen junge Schwebfliegen, von denen die Weibchen bald wieder neue Eier in der Nähe von Blattlauskolonien ablegen. Jedes Jahr gibt es bis zu fünf Schwebfliegen-Generationen.

    Förderung des Nützlings

    Integrieren Sie in Ihrem Garten Lieblingspflanzen der Schwebfliege wie Korbblütler, Fenchel und andere Dillgewächse. Auch weitere nützliche Insekten werden sich einfinden, um das Schädling-Nützling-Gleichgewicht zu erhalten. Verzichten Sie auf Bekämpfungsmaßnahmen gegen Blattläuse, denn jeglicher chemischer Pflanzenschutz stört nicht nur die empfindlichen Schwebfliegenlarven, sondern das ganze natürliche Gleichgewicht. Mechanische Maßnahmen wie zum Beispiel das Abstreifen der Schädlinge mit dem Finger reichen aus.

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