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Neuses am Berg: Der Heilige Josef und das grüne Kreuz

Neuses am Berg

Der Heilige Josef und das grüne Kreuz

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    Statt der bekannten Krippenfigur - Josef als gestandener Handwerker.
    Statt der bekannten Krippenfigur - Josef als gestandener Handwerker. Foto: Dieter Ofenhitzer

    Szenenwechsel in der Ausstellungsreihe "Wofür mein Herz schlägt" in der Neuseser Kirche. Zum Festtag des Heiligen Josef, bei uns Josefitag genannt, hat eine geschnitzte Statue des Heiligen Einzug gehalten. Ungewöhnlich ist die Darstellung als gestandener Handwerker mit Hobel und Zimmermannswinkel. Denn meist wird Josef an der Krippe stehend mit Stab oder Lampe abgebildet.

    Seit dem 9. Jahrhundert ist ein Festtag des Heiligen Josef dokumentiert, ab dem 12. Jahrhundert am 19. März. 1621 wird Josefi ein päpstlicher Festtag im römischen Kalender. Der aus dem Hebräischen stammende Name bedeutet "Gott möge vermehren".

    Im Laufe der Jahrhunderte ist allerlei Brauchtum um den Josefstag entstanden. Die Älteren werden sich erinnern, dass der 19. März bis 1969 in Bayern gesetzlicher Feiertag war, er ist es noch immer in einigen österreichischen Bundesländern und spanischen Provinzen. Insbesondere im bäuerlichen Jahreszyklus spielte der Josefstag eine bedeutende Rolle. Traditionell war der 19. März Stichtag für neue Anstellungen der Knechte, Mägde oder Dienstboten. Um diesen Termin vollzieht sich in der Natur der Vegetationsbeginn. Fast alle Bauernregeln beziehen sich darauf und prophezeien gute Ernte oder ein fruchtbares Jahr, wenn an Josefi gutes Wetter herrscht, z.B. "Ist es an Josefi klar, wird es ein fruchtbares Jahr". "An Josefi fliegt der Napi" ist ein Spruch aus dem 20. Jahrhundert, der für Nichtlandwirte eher seltsam klingt. Er bezieht sich auf den Rapsstengelrüssler (C. Napi) und erinnert daran, dass man rechtzeitig Maßnahmen gegen diesen Ernteschädling treffen soll.

    In Bayern findet an Josefi der Starkbieranstich statt. Einen der schönsten Josefibräuche gibt es bis heute auf dem "Heiligen Berg" im Kloster Andechs. Nach dem Festgottesdienst erhält jeder Josef, Josefa oder Sepp eine Freimaß. Damit es bei einem Getränk bleibt, bekommt jeder Freibierempfänger ein grünes Kreuz auf den rechten Handrücken. Die SZ berichtet 2019, dass rund 1500 Maß Freibier ausgeschenkt wurden.

    Die Kirchenverwaltung lädt herzlich zu einem Ausstellungsbesuch in Neuses ein.

    Von: Dieter Ofenhitzer (Kirchenpfleger, Kath. Kirchenstiftung Neuses am Berg)

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