„Der Schlamm aus dem dritten Klärteich muss raus, damit die Kläranlage weiter betrieben werden kann“. Deutliche Worte der Wiesenbronner Bürgermeisterin in der Ratssitzung am Dienstagabend. Fast der gesamte Rat hatte die gleiche Meinung.
Bei einer Gegenstimme wurde die Schlammräumung des Teichs und des zweiten Vorklärbeckens durch die Firma Hock Abpresstechnik GmbH (Großostheim) befürwortet. Jemand für diese Arbeit zu finden, war jedoch nicht einfach: „Ich habe mich seit vielen Monaten um Entfernung und Abfuhr des Schlamms bemüht, aber Firmen dieser Branche sind überlastet“, erklärte die Bürgermeisterin.
VG-Geschäftsstellenleiter Bernhard Hornig hatte dem Rat mitgeteilt, dass die Menge des Klärschlamms im dritten Teich ein kritisches Maß angenommen habe, „so dass es wegen des hohen Schlammstandes und auch aufgrund der defekten Tauchwände zum Schlammabtrieb in den Vorfluter gekommen ist“.
Auch das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg habe zur Wiederherstellung der Reinigungsleistung der Anlage und zur Reparatur der Tauchwände die Schlammräumung gefordert. Hornig erinnerte daran, dass aufgrund der gravierenden Änderungen der Klärschlamm- und Düngemittelverordnung eine Ausbringung des Schlamms auf den Feldern derzeit nicht möglich sei, „stattdessen müssen die Schlämme einer thermischen Verwertung oder Deponien zugeführt werden, was ein aufwendiges Entwässern erforderlich macht“.
Das Angebot der Firma Hock reicht von Auf- und Abbau und Inbetriebnahme aller Gerätschaften über die Räumung des Schlamms durch ein Amphibienfahrzeug und das Entwässern des Nassschlammes mittels Kammerfilterpresse bis hin zum Transport des Filtratwassers zum Schweinfurter Klärwerk zu einem Preis von rund 35 000 Euro. Hinzu kämen noch Kosten von rund 3000 Euro, falls das Filtrat in Schweinfurt entsorgt werden müsse. Das soll nach Möglichkeit nach Kitzingen transportiert werden, schlug die Bürgermeisterin vor.
Nicht im Angebot enthalten ist die Entsorgung des gepressten Klärschlamms, der zunächst zwischengelagert werden muss. Die Firma Hock geht von Kosten von rund 20 000 Euro für Entsorgungs- und Verwertungskosten des Schlamms aus, teilte Hornig zu diesem Punkt mit. Die Bürgermeisterin schlug zudem vor, im Zuge der Arbeiten für das dritte Becken, „das bisher noch nie geräumt wurde“, auch das zweite Vorklärbecken zu reinigen, da das erste schon geräumt wurde.