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RÜDENHAUSEN: Der Oscar strahlt bis Rüdenhausen

RÜDENHAUSEN

Der Oscar strahlt bis Rüdenhausen

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    Noch vor zwölf Monaten kannte kaum jemand seinen Namen. Jetzt kreist der Name Graf Florian Henckel von Donnersmarck durch die ganze Medien-Welt. Weil der 33-Jährige am Donnerstagabend den Oscar für den besten ausländischen Film bekam – „Das Leben der Anderen“, ein Stasi-Drama. So weit das – inzwischen – Allerwelts-Wissen. Eher unbekannt: Die Familie Henckel-Donnersmarck pflegte einst enge Beziehungen zum Landkreis Kitzingen. Die Großeltern und der Vater des Oskar-Preisträgers, Leo-Ferdinand, wohnten fünf Jahre lang im Schloss Rüdenhausen. Aus ihrer Heimat Oberschlesien wurden sie vertrieben und fanden zunächst 1945 in Kreuzwertheim beim Fürsten Löwenstein Unterschlupf. Als die beiden Fürsten aus Rüdenhausen und Castell einen neuen Chef für ihre Verwaltung suchten, erwies sich Graf Henckel als erfahrener und einfühlsamer Berater. Er führte fünf Jahre lang die Geschäfte der beiden Fürstenhäuser in Castell. Dr. Friedrich Henckel, als Spross einer der bedeutendsten grundbesitzenden Familien in Schlesien geboren, zeigte gutes Gespür für menschliche Not, in die viele der Castell'schen Mitarbeiter geraten waren. Mit dem Fahrrad pendelte er täglich zwischen Castell und Rüdenhausen, um seine Arbeit zu verrichten.

    Im August 1950 gab Graf Henckel seinen Wohnsitz im Schloss Rüdenhausen auf und beendete seine Tätigkeit dort, um nach Kärnten umzusiedeln. Danach übernahm Direktor Erhard Krause wieder das Amt des Domänendirektors in Castell. Der Vater von Gräfin Anna-Ilse (Inne) Henckel verbrachte seine letzten Jahre im Altersheim im Neuen Schloss und fand seine letzte Ruhe auf einem mittlerweile stillgelegtem Friedhof in Rüdenhausen.

    Graf Florian hat zusammen mit seinen Eltern erst einmal die unterfränkische, zweite Heimat seiner Familie besucht, will dies aber baldmöglichst wiederholen, um zum Grab seines Urgroßvaters zu gehen.

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