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NENZENHEIM: Der Pfarrer reichte den Ortsburschen den Energy-Drink

NENZENHEIM

Der Pfarrer reichte den Ortsburschen den Energy-Drink

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    Auf der Straße am Nachmittag mit dem Maßkrug – in der Kirche hatte es in aller Frühe den Energy-Drink gegeben: Die Nenzenheimer Dorfjugend hatte am Sonntag wieder ihre großen Auftritte.
    Auf der Straße am Nachmittag mit dem Maßkrug – in der Kirche hatte es in aller Frühe den Energy-Drink gegeben: Die Nenzenheimer Dorfjugend hatte am Sonntag wieder ihre großen Auftritte. Foto: Foto: CARMEN LECHNER

    Es gibt Geschichten, die hätte man besser für sich behalten. Zumal dann, wenn sie im Dorf die Runde machen und Stoff für die Kirchweihpredigt liefern. In Nenzenheim zog die Jugend wieder durch die Ortschaft, trällerte die Kerwa-Lieder.

    Die Rede war beispielsweise von einem verzweifelten Versuch, aus der Lederhosen raus zu kommen, nachdem man auf dem Weinfest gehörig einen über den Durst getrunken hatte. Vor allem, wenn dieser Versuch darin gipfelt, am Ende strack auf dem Boden zu liegen und von seiner Frau gefunden zu werden. Der Nenzenheimer, dem dies widerfahren ist und der von seinem Erlebnis so verdutzt war, dass er es rumerzählen musste, fand sich wegen seiner Beredsamkeit in der Kirchweihpredigt der Ortsburschen wieder. Er nahm es mit Humor – ebenso wie die weiteren Protagonisten, die im Vortrag von Patrick Bach und Maurice Pfeuffer dran glauben mussten.

    Nackte Tatsachen

    Der Tag hatte für die Nenzenheimer Ortsburschen, die seit einigen Jahren von einigen Damen unterstützt werden, in aller Frühe begonnen: Um 6 Uhr wurde zum Weckruf geblasen und beim anschließenden Besuch in der Michaelis-Kirche hatte Pfarrer Matthias Subatzus für die Mitglieder des Traditionsvereins sogar Energy-Drinks dabei, um den von wenig Schlaf geschundenen Seelen etwas Leben einzuhauchen.

    Mag es an der geistlichen Unterstützung oder am Kirchweih-Fieber gelegen haben: Pünktlich zum Umzug war die Truppe topfit und präsentierte ihre Wagenreihe beim Umzug durch das Dorf. Darauf fanden sich szenische Darstellungen der witzigsten Begebenheiten aus den vergangenen zwölf Monaten im Dorf. Dargestellt wurde die Geschichte eines Landwirts, der seinen Bulldog zum TÜV bringen musste und wohlwissend, dass seine Reifen dem prüfenden Blick des Gutachters nicht entgehen werden, sich spontan andere Reifen ausgeliehen hat.

    Oder die Episode rund um den amtlichen Vermesser, der mit seiner Drohne aus Versehen über den Luftraum eines Sauna-Clubs flog, dort nackte Tatsachen filmte und einen Polizeieinsatz provozierte. Auch diese Geschichte wäre sicherlich besser unter die Kategorie „hätte man lieber geschwiegen“ gefallen.

    Seitenhiebe auf Iphofen

    Ein paar Seitenhiebe auf den großen Bruder Iphofen, dessen Stadtteil man seit den 1970er-Jahren ja ist, durften auch nicht fehlen. Genüsslich aufs Korn genommen wurden die Bemühungen der „Iphöfer Kröpfer“ in diesem Jahr, eine geeignete Weinprinzessin zu finden. Und das in den Augen der Nenzenheimer Ortsburschen eher mangelhafte Engagement der Iphöfer Bürger anlässlich der 1275-Jahr-Feier wurde ebenfalls thematisiert. Angeführt wurde der Zug von Hans Wolf, der zum 40. Mal als Fahrer fungierte. Am Ende war wieder der Musikwagen zu finden, auf dem die Krassolzheimer Musikanten stimmige Blasmusik spielten, die Burschen und Madli selbst hatten natürlich wieder ihre Kirchweihlieder parat. Und wie es in Nenzenheim Tradition ist, hatte auch der Weinbauverein seinen eigenen Wagen am Start, auf dem neben Weinprinzessin Simone Kilian deren Nachfolgerin in spe Christina Hartmann Platz genommen hatte.

    Beide kredenzten den Zuschauern ein paar gute Tropfen vom Hüttenheimer Tannenberg.

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