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Der Ruf der großen, weiten Welt

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Der Ruf der großen, weiten Welt

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    Sabine Schirm nahm nach ihrem einjährigen Au-Pair-Aufenthalt in Paris Abschied von der Stadt der Liebe, um zurück in die Kitzinger Heimat zu kommen. Dort hielt es sie aber nicht lange: Zum Studieren ging die 20-Jährige nach Potsdam, wo sie seit Oktober in einer WG lebt und deutsch-französische Rechtswissenschaften studiert. "Dieser Studiengang beinhaltet ein normales deutsches Jurastudium plus ein französisches, aber Letzteres quasi in geraffter Form", erklärt Sabine.

    Auf dem Weg zum Physiker

    Auch Frederic Schnitzler zog es weg von der fränkischen Heimat. Nach seinem Zivildienst in der Kitzinger St.-Martin-Schule verschlug es den 21-Jährigen nach Darmstadt: Dort studiert Freddy Physik (Bachelor-Master). Klar ist: Nach dem Studium will er als Physiker arbeiten. Was noch nicht fest steht, ist der Bereich. Das Studium findet er "sehr anstrengend und arbeitsintensiv". "Der Mathe-LK am Gymnasium war im Vergleich fast trivial." Deshalb steht bei Frederic das Lernen im Vordergrund. "Die nächsten Jahre wird das wohl auch so bleiben", meint der Student.

    Simon: über München nach Erfurt

    Verlief das Nach-Schulleben bei Frederic und Sabine eher geordnet, ging es bei Simon Schmitt etwas abwechslungsreicher zu: Nachdem der 21-jährige ein Jura-Studium nach dem ersten Semester abgebrochen hat, "weil es nicht zu mir gepasst hat", wie Simon selbst sagt, ging er für ein halbes Jahr nach München. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Werbetexter und machte ein Praktikum bei einer Münchener Werbeagentur. Jetzt lebt Simon in Erfurt, wo er Kommunikationswissenschaften studiert.

    Auf nach Süd-Ost-Asien

    Auch Janosch Priebe hat es mittlerweile an die Universität verschlagen. Nach seinem Zivildienst beim Roten Kreuz in Kitzingen ging es für den 20-Jährigen drei Monate auf Reisen: Süd-Ost-Asien stand auf dem Programm. Seit Oktober studiert Janosch an der Uni Würzburg Psychologie (Diplom). Der derzeitige Plan ist, nach dem Studium entweder als Therapeut in einer psychiatrischen Klinik zu arbeiten, oder Journalist zu werden. Um für Letzteres am Ball zu bleiben, ist der Albertshöfer, der nach wie vor bei Mama und Papa wohnt, Mitarbeiter bei der MAIN-POST in Kitzingen.

    "Ich habe meinen Traumberuf gefunden."

    Linda Schneider angehende Physiotherapeutin

    Linda Schneider, die ebenfalls aus Albertshofen stammt, hat es nach dem Abi zwar nicht an eine Universität, wohl aber von zu Hause weggezogen. Sie befindet sich mittlerweile im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin und wohnt in einer WG in Igersheim. "Physiotherapie - das ist zwar eine der anspruchsvollsten Ausbildungen, ich habe darin aber meinen Traumberuf gefunden", bilanziert die 20-Jährige.

    "Man wird stärker"

    Linda meint außerdem, sich seit der Schulzeit verändert zu haben: "Man wird stärker. Es ist unheimlich schön, wenn man die Erfolge seiner Behandlung sehen kann. Auf der anderen Seite muss man damit klar kommen, den ein oder anderen Patienten auf dem Weg zum Tod zu begleiten."

    Auch Stefanie Zeitler ist eine Abiturientin, die es nicht an die Uni gezogen hat: Sie macht eine Ausbildung zur Bürokauffrau und befindet sich im zweiten Lehrjahr. Wie Janosch nimmt auch sie noch den Service des Hotels "Mama und Papa" in Kleinlangheim in Anspruch. Seit der Schule fühlt sich Stefanie "selbstsicherer und selbstbewusster". Die nächsten Jahre sind ordentlich durchgeplant: Im Mittelpunkt wird die Ausbildung stehen: "Ich möchte mich weiter auf Sprachen konzentrieren und Fortbildungen machen", verrät Steffi. "Dafür wiederhole ich zurzeit die ganzen alten Schulbücher."

    Christopher: Bratschen-Diplom

    Der wohl extravagantesten Beschäftigung unserer sieben "Häftlinge" geht Christopher Zack nach. Der 21-Jährige studiert nach wie vor Bratsche auf Diplom an der Würzburger Musikhochschule. Dabei genießt er besonders, dass "im Studium alles auf einer anderen Ebene abläuft als in der Schule: Vieles wird dem Studenten freigestellt, wenig vorgeschrieben. Eigeninitiative wird gefördert und wer nicht pflichtbewusst ist, kommt nicht weiter", so Christopher.

    "Außerdem duzt man die Lehrer, deren Ansehen oder Autorität darunter aber nicht leidet." Große Veränderungen sind auch bei ihm ausgeblieben: Der Sickershäuser wohnt nach wie vor in Würzburg mit einem Kumpel in einer WG, Familienpläne gibt es noch nicht.

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