Der Vermögenshaushalt dieses Jahres verdreifacht sich in Markt Einersheim und ist mit zwei Millionen Euro der auffälligste Faktor im verabschiedeten Gemeindehaushalt. Die Explosion der Investitionstätigkeit der Marktgemeinde wird vor allem durch den Kindergartenanbau (800 000 Euro) und die Sanierung des Gebäudes Marktplatz 1 (500 000 Euro) verursacht.
Der Gesamthaushalt beläuft sich auf 4,56 Millionen Euro und ist damit 60 Prozent höher als im Vorjahr, was ebenfalls hauptsächlich den beiden genannten Investitionen geschuldet ist. Im Verwaltungshaushalt tun der Gemeinde die staatlichen Schlüsselzuweisungen gut, nach 100 000 Euro im Vorjahr fließen heuer 497 000 Euro aus München.
Einkommenssteuer ist größte Einnahme
Die Gewerbesteuer wurde vom Verwaltungsgemeinschafts-Kämmerer Günther Schell mit 150 000 Euro wegen den Corona-Risiken vorsichtig kalkuliert. Das ist zwar die Hälfte mehr als im Vorjahr, aber weit entfernt vom Niveau in der vergangenen Dekade. Der Gemeinderat beließ die Hebesteuersätze für die Grundsteuern und Gewerbesteuer auf dem bisherigen Niveau von jeweils 310 Prozentpunkten.
Die Einkommenssteuerbeteiligung sinkt zwar auf knapp 700 000 Euro, bleibt aber die größte Einnahmequelle. Auf der Ausgabenseite der Verwaltungshaushalt mit dem Volumen von 2,54 Millionen Euro ist erfreulich, dass sich die abzuführende Kreisumlage mit 355 000 Euro um 174 000 Euro erheblich niedriger als in 2020 ausfällt. Die positiven Faktoren auf der Einnahmen- und auch Ausgabenseite führt dazu, dass die Gemeinde eine ordentliche Zuführung von 380 000 Euro vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt erwirtschaften kann. Da die Gemeinde seit Jahren schuldenfrei ist, ist die Zuführung in gleicher Höhe auch die so genante freie Finanzspanne weil kein Schuldendienst geleistet werden muss.
Es müssen keine Kredite aufgenommen werden
Auch wenn Vermögenshauhalt explodiert ist und dort auch 220 000 Euro für den ins Auge gefassten Erwerb von Bauland vorgesehen sind, kommt die Gemeinde wiederum ohne Kredite aus. Denn ein üppiger Jahresüberschuss aus dem Vorjahr von 600 000 Euro und die Zuführung vom Verwaltungshaushalt machen schon gut eine Million Euro aus. Dazu kommen noch ein staatliche Investitionspauschale (143 000 Euro) und andere staatliche Zuweisungen wie 300 000 Euro für den Marktplatz 1 und 256 000 Euro für den Kinderkrippenbau.
"Nach jetzigem Planungsstand entwickelt sich die finanzielle Lage der Marktgemeinde im Finanzplanungszeitraum stabil", attestiert Günther Schell. Er geht davon aus, dass sich die Einnahmen in der Zukunft "Zug um Zug stabilisieren", vorausgesetzt dass die Folgen der Corona-Pandemie den Arbeitsmarkt und die gesamte Wirtschaft nicht weiter nachhaltig schädigen.
Da aber für einen Haushalt die Steuerkraft einer Kommunen aus dem vorletzten Jahr maßgeblich ist, wissen Bürgermeister Herbert Volkamer und sein Ratsgremium schon jetzt, dass der Haushalt kommendes Jahr recht eng wird und keine normale Zuführung zu erreichen sein wird. "Deswegen bin ich froh, dass wir heuer alle wichtigen Projekte im Haushalt darstellen konnten", meinte Herbert Volkamer.