Der bekannte Kitzinger Mundartdichter Engelbert Bach bedauerte einmal, dass der fränkische Dichterpfarrer und Dekan Friedrich Hiller so wenigen Lesern bekannt sei. Jetzt eröffnet sich der literarische Mundart-Schatz mit einem Büchlein „Gschichtli un Spaßli“, herausgegeben von dem Kitzinger Verleger Gerd Högner.
Högner hat es sich zur Aufgabe gemacht, regionale Schriften aus vergangenen Tagen vor dem Vergessen zu bewahren. Der Lehrersohn Friedrich Hiller kam im Alter von elf Jahren aus Burgpreppach nach Repperndorf. Von 1892 bis 1911 war er Pfarrer in Albertshofen, von 1911 bis 1927 in Mönchsondheim und ab 1913 Dekan des Kapitels Markt Einersheim.
Albertshofen ehrte das Andenken seines Ehrenbürgers mit einer „Friedrich-Hiller-Straße“. Albertshofen, das derzeit sein 700-jähriges Jubiläum feiert, ist der Ort von fünf im Büchlein enthaltenen Geschichten. Man muss allerdings wissen, dass er es Sandhoufen nennt. Oft zeichnete er mit dem Decknamen „Albert Hofer“ (Alberts-Hofen).
Der Dichterpfarrer war vertraut mit der Mentalität seiner Landsleute, wusste, wie ihnen der Schnabel gewachsen war und ließ sich von deren Erzählungen zu seinen urigen Geschichten inspirieren. Liebevoll und mit einem Augenzwinkern nahm er die mainfränkischen Charaktere auf die Schippe. So entstanden seine gesammelten, außergewöhnlichen und humorvollen Geschichten in unterfränkischer Mundart, die viele Jahre im Verborgenen blieben. Illustriert ist das Büchlein mit Zeichnungen von Rudolf Schiestl.
Er war Professor an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg und zu seinen Schülern gehörte auch der Kitzinger Künstler Richard Rother.
Das Bändchen ist erhältlich in den Buchhandlungen Sauerbrey und Schöningh zum Preis von 8 Euro.