Es wird auch in diesem Jahr keinen Aufzug der Bürgerwehr zur Wiesentheider Kirchweih Ende September geben. Darauf einigten sich die Mitglieder des Kultur- und Sozialausschusses des Wiesentheider Gemeinderates in ihrer Sitzung. Mit dabei bei den Beratungen war auch Bürgerhauptmann Karl Gropp, der am letzten Tag des Festwochenendes Ende September an der Spitze des Ganzen steht.
Überhaupt wird die Kirchweih auch diesmal, wie schon im Vorjahr, nur in einer kleineren Version stattfinden. Die momentan zwar etwas gelockerten Vorschriften angesichts der Corona-Pandemie erlaubten nach wie vor keine großen Veranstaltungen in der Halle. Ein Festgeschehen mit Musik, Tanz und Rummelplatz in und um die Steigerwaldhalle sei derzeit nicht durchführbar, hieß es. Erlaubt seien lediglich Kultur- und Sportveranstaltungen, keine Tanzabende, wie die Tourismusreferentin des Marktes, Laura Kreßmann, erläuterte.

Eingangs der Beratungen zum sonst fünftägigen Kirchweifest hatte der Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Stöcker darauf hingewiesen, dass der Dienstag mit dem traditionsreichen Aufzug der Männer in Frack und Zylinder "die wichtigste Veranstaltung" darstelle. Bürgerhauptmann Gropp berichtete im Folgenden vom Treffen der Offiziere. Dabei seien die rund 20 Herren zu dem Entschluss gekommen, dass es noch zu riskant sei, eine so große Veranstaltung mit über 200 Teilnehmern durchzuführen.
Der zusätzliche Aufwand ist enorm
Die momentanen Vorschriften und der dadurch erforderliche zusätzliche Aufwand seien enorm und kaum umsetzbar, so Gropp. Der Hauptmann führte aus, dass man beim Bürgerschießen auf nur einen Schießstand reduzieren müsste. Außerdem sei es schwierig, die beim Schießen erforderliche Aufsicht im Stand umsetzen, weil die Abstandsregeln noch gelten.
Ausschussmitglied Andreas Laudenbach schlug vor, einzelne Elemente heraus zu nehmen, das Ganze zu verteilen. Ein Schießen über mehrere Tage abzuhalten, könne man sich nicht vorstellen, antwortete Gropp.
Überhaupt sei der Kirchweihdienstag nur komplett, also mit morgendlichem Antreten, Schießen und dem abendlichen Einzug vorstellbar, oder eben gar nicht. Gropp wand ein, dass auch das eigentliche, was diesen Tag für viele Teilnehmer ausmache, fehlen würde: Ein ungezwungenes Treffen und Zusammensein, sei kaum möglich angesichts der Vorschriften.

Ebenso nicht stattfinden wird der Markt im Ortskern am Sonntag. Noch offen ist, ob und in welcher Form der sportliche Teil mit dem Lauf am Samstag über die Bühne geht.
Insgesamt meinte Tourismusreferentin Kreßmann, dass man ein kleineres Programm im Rahmen des Möglichen aufstellen wolle. Baum aufstellen am Freitag, verschiedene Führungen, wie auch Veranstaltungen für Kinder, das ließe sich realisieren. Im Rathaus-Hof solle wieder eine Art Biergarten angeboten werden, weil sich dieser Bereich am besten absperren lasse, hieß es. Hier wandten die Räte ein, dass man ein etwas ansprechenderes Ambiente, als im Vorjahr schaffen solle.
Generell solle sich das Festgeschehen diesmal wieder in den Ort verlagern, so die Ausschussmitglieder. Die Gemeinde wolle Gastwirte unterstützen, die Musikveranstaltungen bei sich planen, sagte Laura Kreßmann. Ein Programm wird in den nächsten Wochen erarbeitet.