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SCHWARZACH: Die Rettung vor dem Welpen-Tod

SCHWARZACH

Die Rettung vor dem Welpen-Tod

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    Ein Herz und eine Seele: Der Schwarzacher Veit Plietz mit seiner Tamara, der er über die „Tiernothilfe Moldawien“ das Leben gerettet hat.
    Ein Herz und eine Seele: Der Schwarzacher Veit Plietz mit seiner Tamara, der er über die „Tiernothilfe Moldawien“ das Leben gerettet hat. Foto: Foto: Frank Weichhan

    Wenn Veit Plietz nach Tamara ruft, kommt nicht etwa die Landrätin angelaufen – sondern die jüngste Mitbewohnerin der Schwarzacher Öko-Gärtnerei. Tamara ist zehn Monate alt, hat schon eine bewegte Vergangenheit und hört von Mal zu Mal besser, weil sie gerade fleißig die Hundeschule besucht. Wobei ihr Herrchen an dieser Stelle gerne betont, dass vor allem er selber in die Hundeschule noch ganz viel lernen kann.

    Es ist sicher nicht so, dass Veit Plietz keine Ahnung von Hunden hätte – schließlich hatte Tamara mit Laura eine Vorgängerin. Die musste – die Altersschwäche ließ am Ende nichts anderes zu – ausgerechnet an Silvester im vergangenen Jahr mit 13 Jahren eingeschläfert werden.

    „Das Los der Hunde ist unsäglich.“

    Aus dem Internetauftritt der Tierhilfe Moldawien

    Kein guter Start ins neue Jahr. Bald schon zeigte sich: Ohne Hund – das geht irgendwie dann doch nicht. Weshalb der Schwarzacher um Ostern herum wie beim letzten Mal auch wieder ins Kitzinger Tierheim wollte, um sich mit einem Mischling anzufreunden.

    Einen Strich durch diese Überlegungen machte dem 55-Jährigen das Internet. Er staunte nicht schlecht, wie viele Hundehilfe es doch gibt. Noch mehr aber staunte er, wie groß das Hundeelend in manchen Ländern ist. Schließlich blieb auf einer Seite von der in Nürnberg ansässigen Tiernothilfe Moldawien hängen.

    Was er da sah und las, war erschreckend: In dem kleinen Land zwischen Rumänien und der Ukraine, das immer wieder auch als ärmste Land Europas bezeichnet wird, möchte man wirklich nicht Hund sein. Das viele Leid der Tiere, die Not, das Elend und die Trostlosigkeit – all das berührte den Gärtnermeister so sehr, dass für ihn feststand: Wenigstens ein Tier möchte er von seinem traurigen Schicksal befreien und ein normales Leben ermöglich.

    Die Hunderetter schrieben auf der Homepage, dass es von Nürnberg um die 2000 Kilometer bis nach Chisinau sind, der Hauptstadt von Moldawien. Dort würden die Vierbeiner in „furchtbaren und grausamen Zuständen“ leben, die für uns „einfach unvorstellbar“ seien. Und: „Das Los der Hunde ist unsäglich. Tausende von ihnen fristen in Straßengräben, Ruinen und Müllhalden ihr Leben. Die meisten sind halb verhungert und krank oder von Menschenhand verletzt und ihrem Schicksal überlassen.“

    Veit Plietz nahm Kontakt auf mit der Organisation. Wenig später bekam er ein Bild gemailt von einem Hund, der in Moldawien auf eine Vermittlung wartete. Der Welpe war eigentlich zum Tode verurteilt, weil die Mutter bei der Suche nach Futter auf einer Müllkippe in Chisinau erschossen worden war.

    Hundefreunde fanden das kleine Knäuel – dann kam zum Glück schon Veit Plietz ins Spiel. Tamara hatte inzwischen nicht nur einen Namen, sonder auch einen Hundepass und trat die Reise nach Nürnberg an, nachdem aus Schwarzach das OK für die Übernahme gekommen war. Auch wenn das Tier „auf dem Foto größer ausgeschaut“ hatte, war Veit Plietz sofort klar: Tamara wird für ihn ab jetzt die Größte sein.

    Weitere Infos im Internet unter www.tiernothilfemoldawien.wordpress.com.

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