VOLKACH (RR) Drei Erfolge auf einen Schlag kann derzeit der Volkacher Kunstschmiedemeister Arno Hey verzeichnen.
Zum einen erhielt er für seine verdienstvolle Tätigkeit um die Bildende Kunst vom Bayerischen Staatsminister Hans Zehetmair ein dreijähriges Stipendium, zum anderen wurde er im Bereich "Bildender und anerkannter Kunst" vom Bundesverband Bildender Künstler in Unterfranken für den Staatsförderpreis 2002 vorgeschlagen. Den Preis vergibt das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in München.
Außerdem wurde der Volkacher Künstler weltweit unter 361 Teilnehmern Achter beim internationalen Wettbewerb "Antifaschismus-Mahnmal", den das Kulturamt der Stadt Salzburg ausgeschrieben hatte und qualifizierte sich damit für die Endrunde. Wie es in der Mitteilung heißt, war die Jury mehrfach zusammengekommen, um von 361 Künstlern aus 20 Nationen die Besten zu küren. Arno Hey kam zwar nicht unter die Erstplatzierten. Dennoch werteten die Juroren seine Einreichung als "derart qualitätsvoll", dass sie bis in der letzten Runde zur Diskussion stand. Das Projekt soll nun in die Wettbewerbsdokumentation aufgenommen werden, deren Herausgabe für Juni geplant ist.
Wie Arno Hey informiert, lag dem Projekt "Antifaschismus-Mahnmal für den Salzburger Bahnhofsplatz" eine Idee aus der "gerne verdrängenden Geschichte" zugrunde; Spuren, die durch dieses Mahnmal wieder sichtbar gemacht werden sollten. Kreuzten sich doch an diesem Ort die Schicksale, Lebens- und Leidenswege vieler Menschen. Symbolisiert werden sie durch ihre Abdrücke, die sie hinterlassen haben, Schuhabdrücke, konserviert in Bleiplatten. Sein Motiv lautete: "Schwer lastet die Geschichte auf diesem Boden; Abdrücke von Kindern, Frauen und Männern, von Opfern und Tätern, aber auch von denen, die Widerstand leisteten".
Gefasst sind sie in splitterförmigen Stahlrahmen, die wie Bruchstücke der Geschichte aus dem Boden emporragen. Kantig, spitz und unregelmäßig sind die Rahmen formal ausgebildet, so dass der Betrachter mit der Identität des Ortes aneckt, sich mit ihr auseinandersetzen muss, während er sich seinen Weg über das Mahnmal sucht. Akustisch begleitet ihn das Knirschen seiner Schritte in den Steinen. Seine Sinne sollen geschärft werden für das Unfassbare, das sich hier ereignet hat. Ein Informationstext im zentral angeordneten Kasten gibt Aufschluss über die Vergangenheit des Ortes.