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GIEBELSTADT/KITZINGEN: Ein neuer Schlossherr versucht sein Glück

GIEBELSTADT/KITZINGEN

Ein neuer Schlossherr versucht sein Glück

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    Kleinod aus der Renaissance: Das Zobelschloss mitten in Giebelstadt mit dem früheren Wassergraben blieb seit seinem Wiederaufbau im Jahr 1575 weitgehend unverändert. Neue Eigentümer wollen die Anlage in ein Hotel verwandeln.
    Kleinod aus der Renaissance: Das Zobelschloss mitten in Giebelstadt mit dem früheren Wassergraben blieb seit seinem Wiederaufbau im Jahr 1575 weitgehend unverändert. Neue Eigentümer wollen die Anlage in ein Hotel verwandeln. Foto: Foto: Gerhard Meißner

    Das Giebelstadter Zobelschloss ist verkauft. Sieben Jahre nachdem der US-amerikanische Unternehmer Walter Konrad den Stammsitz der Freiherren von Zobel zu Giebelstadt erworben hat, übernehmen nun Investoren aus dem Raum Kitzingen die Schlossanlage aus der Renaissancezeit. Sie halten an dem Konzept des Vorbesitzers fest und wollen das Schloss restaurieren und zu einem Hotel umbauen.

    2008 war das Schloss zwangsversteigert worden, nachdem die Erhaltung dem letzten Spross derer von Zobel zu Giebelstadt über den Kopf gewachsen war. Die alte fränkische Adelsfamilie hatte dort bereits im 13. Jahrhundert ihren Stammsitz errichtet.

    Gescheiterte Pläne

    Walter Konrad, ein gebürtiger Giebelstadter, hatte das Schloss 2008 übernommen und wollte es zu einem Hotel umbauen. Er ließ einige dringende Reparaturen vornehmen. Seine eigentlichen Pläne scheiterten aber. Zum einen war es Konrad nicht gelungen, in den Zeiten der damaligen Finanzkrise genügend weitere Investoren von dem Projekt zu begeistern. Zum anderen durchkreuzten Vorgaben des Denkmalschutzes den Kostenrahmen, den er sich für die Umsetzung gesteckt hatte.

    Konrad entschloss sich daraufhin, das Zobelschloss mit insgesamt 1900 Quadratmeter Geschossfläche und dem umgebenden, 5100 Quadratmeter großen Grundstück wieder zu verkaufen. Zum Preis von 700 000 Euro war die Schlossanlage im Internet angeboten. Die neuen Eigentümer wollen Konrads Konzept nun wieder aufgreifen, allerdings in veränderter Form und mit größerer Vorsicht, wie ein Sprecher der eigens gegründeten Zobel-Schloss Giebelstadt GbR auf Anfrage der Redaktion mitteilte. Genaue Pläne gebe es derzeit allerdings noch nicht. Da wolle man den Absprachen mit den Denkmalschutzbehörden nicht vorgreifen, so der Sprecher. Entscheidend für die wirtschaftliche Umsetzbarkeit sei, welche Veränderungen an dem Baudenkmal vorgenommen werden dürfen.

    Dreh- und Angelpunkt dabei ist das weitläufige Dach der vierflügeligen Schlossanlage. Seine Nutzung entscheidet beispielsweise darüber, wie viele Zimmer in dem geplanten Hotel untergebracht werden könnten. Der Sprecher ist zuversichtlich, dass der Kompromiss zwischen dem Erhalt der historischen Substanz und einer zeitgemäßen wirtschaftlichen Nutzung gelingt. Erfahrungen darin hätten die Investoren bereits bei einem ähnlichen, wenn auch kleineren Projekt im Raum Kitzingen aus der gleichen Bauzeit gesammelt, das restauriert und zu einem Hotel mit Restaurant umgebaut wurde.

    Der Schlosspark soll nach dem Wunsch der neuen Eigentümer weiter für öffentliche Anlässe zur Verfügung stehen, etwa für die Schlossweihnacht, die seit einigen Jahren vor der malerischen Kulisse der Renaissance-Fassade stattfindet. Auch der trockengelegte Graben des einstigen Wasserschlosses könnte zugänglich und nutzbar gemacht werden.

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