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KITZINGEN: Eine Krawatten-Wand für den Weiberfasching

KITZINGEN

Eine Krawatten-Wand für den Weiberfasching

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    „Beute“ im Weiberfasching: Rund 200 Krawatten sind als Spende im Kitzinger Fastnachtmuseum eingetrudelt. Die größte Sammlung für die künftige Abteilung Weiberfasching kam von Birgit Busigel (rechts) aus Albertshofen, deren 50 Exemplare Daniela Sandner, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fastnachtmuseums, präsentiert.
    „Beute“ im Weiberfasching: Rund 200 Krawatten sind als Spende im Kitzinger Fastnachtmuseum eingetrudelt. Die größte Sammlung für die künftige Abteilung Weiberfasching kam von Birgit Busigel (rechts) aus Albertshofen, deren 50 Exemplare Daniela Sandner, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fastnachtmuseums, präsentiert. Foto: Foto: Dieter Kewersun

    Im November 2014 werden im Deutschen Fastnachtmuseum in der Luitpoldstraße in Kitzingen weitere Abteilungen neu eröffnet. Hier wird dann auch eine Station zum „Weiberfasching“ zu sehen sein. Den Besucher wird, so das neue Konzept laut einer Pressemitteilung, eine Krawatten-Installation empfangen.

    „Geplant ist, eine Wand voll mit Krawatten zu behängen, die dicht und schuppenartig übereinanderliegen“, erklärt Daniela Sandner, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums und Verantwortliche des Projekts.

    „Geplant ist, eine Wand voll mit Krawatten zu behängen, die dicht und schuppenartig übereinanderliegen.“

    Daniela Sandner Verantwortliche des Projekts

    Die Ursprünge der (un)organisierten Weiberfastnacht liegen vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In Köln kam es schon damals – dem Pressetext zufolge – oft zu massiven Ausschreitungen, so dass das weibische Treiben manchmal sogar verboten wurde.

    Bis heute leitet traditionell nicht nur im Rheinland die Weiberfastnacht am „Schmotzigen“ (oder Fetten) Donnerstag die Fastnachtszeit ein.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg etablierte sich schließlich flächendeckend der Brauch des Krawattenabschneidens. Ob es sich dabei um eine symbolische Kastration des Mannes handelt? „Eher nicht“, sagt Daniela Sandner, „vermutlich handelt es sich einfach um einen recht sinnfreien Brauch, an dem die Frauen ihre Freude haben.“

    Auf den öffentlichen Aufruf des Museums, der auch in dieser Zeitung veröffentlicht wurde, haben sich erstaunlich viele Leser gemeldet. Mittlerweile sind circa 200 Krawatten abgegeben worden.

    Die Museumsmitarbeiter nehmen die Krawatten in der Luitpoldstraße noch weiterhin entgegen. Besonders gefreut hat sich das Museumsteam über eine „Großspende“ von rund 50 Krawatten. Diese hat Birgit Busigel aus Albertshofen vorbeigebracht. Sie hat dem Museum nicht nur viele Kleidungsstücke, sondern auch eine Standfigur des Till Eulenspiegel vermacht.

    Wie viele Krawatten letztlich hängen werden, sei noch ungewiss, so Sandner. Auf jeden Fall aber wird sich der ein oder andere Spender freuen, wenn er bei einem Besuch des Museums ab November seinen Schlips in der Ausstellung suchen kann.

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