Schon zum vierten Mal in Folge öffnet auch in diesem Jahr das Marktbreiter Museum im Malerwinkel an den Adventswochenenden für eine zwischenzeitlich erfolgreiche Doppelveranstaltung: Neben der traditionellen Weihnachtsausstellung im Malerwinkel findet auch ein musealer Weihnachtsmarkt statt.
Start ist am Samstagnachmittag, 30. November: Pünktlich um 14 Uhr öffnen sich die Pforten des Museums unter dem Motto „Wir warten aufs Christkind: Advent im Museum Malerwinkelhaus“ für die neue Ausstellung „Vom Himmel hoch . . .“. Diese zeigt Engelmotive auf Weihnachtskarten aus den Jahren von 1900 bis 1930, die allesamt im Erdgeschoss ausgestellt werden.
Grußkarten aus England
Begonnen hat die Geschichte der Weihnachtsgrußkarten schon gut ein halbes Jahrhundert zuvor in England. Die ältesten Karten in der Ausstellung stammen aus dem Jahr 1900 – und sind wohl echte Vorreiter eines Brauches, der sich in Deutschland erst so richtig nach dem ersten Weltkrieg etablierte. In der Ausstellung sind aber auch Exemplare der Vorläufer zu sehen, der „Wunschblätter“, Briefbögen mit gedruckten Randornamenten und handschriftlichen Grüßen oder Gedichten.
Zentrales Thema der Karten in der Ausstellung sind Engel, zusammengestellt in unterschiedlichen Themenbereichen: Etwa Engel und Musik, Schutzengel oder Engel als Gabenbringer. Immer wieder bieten die Karten auch mehr oder weniger tiefe Einblicke in die Zeit, in die Befindlichkeit der Absender: Etwa dass das Weihnachtsfest in diesem Jahr wohl etwas trauriger ausfallen werde, weil die Oma nicht mehr unter den Feiernden weile. Eine der Karten zeigt sogar, obwohl eine Weihnachtskarte, den „gefallenen Engel“, den Teufel – und erzählt ganz nebenbei eine Geschichte, die bis zu Hermann Hesse reicht.
Insgesamt sind es gut 60 Karten, die da im Malerwinkel zu sehen sind, ausgewählte und ausgesuchte Stücke aus dem Bestand des Museums und natürlich aus Leihgaben. Neben den damals üblichen handkolorierten Schwarz-Weiß-Drucken finden sich auch Chromolithografien und Prägedrucke – und die nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus dem angrenzenden Ausland.
Mehrmaliger Besuch lohnt sich
Zusammen mit der Ausstellung öffnet auch der museale Weihnachtsmarkt, mit einer ganzen Reihe an Ausstellern, die übers ganze Haus verteilt sind. Da gibt es Batikarbeiten, diverse Keramiken, selbst gemachte Marmeladen und Pralinen, Liköre, fränkische Backspezialitäten, „anziehendes und dekoratives“ aus Wolle und Seide handgefilzt, Puppenkleidung, Schmuck-Unikate und vieles mehr, was einen romantischen und wetterunabhängigen Weihnachtsmarkt so ausmacht. Neben „Dauerausstellern“, die an allen Wochenenden im Malerwinkel ihre Waren präsentieren, gibt es auch etliche wechselnde Standbetreiber, so dass sich ein mehrmaliger Besuch durchaus lohnt.
Darüber hinaus liest, wie schon in den Vorjahren, Museumsmärchentante Adele von Dungern, passend zur Ausstellung, Märchen und Geschichten mit und um Engel – nicht nur für Kinder, jeweils von 15.30 bis 16 Uhr. Und für Kinder warten auch noch Engelbilder, die selber ausgemalt und verschickt werden können.
Geöffnet sind die Ausstellung und der Weihnachtsmarkt an den vier Adventswochenenden jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr, der Eintritt ist frei.