In Würzburg gibt es seit sieben Jahren eine Tagesstätte. Doch auch in Kitzingen war eine solche Einrichtung dringend nötig. Im Juni 1997 wurde das BRK-Tageszentrum eröffnet. Jetzt machte die Einrichtung bei einem "Tag der offenen Tür" wieder einmal Werbung in eigener Sache. Kommen und gehen kann, wer will; im Durchschnitt finden täglich zwölf Menschen im Alter zwischen 23 und 60 Jahren zur Betreuungsstätte.
Sozialarbeiterin Eva Hein und Arbeitserzieherin Heike Sommer bieten ein großes, Tag-füllendes Angebot an. "Viele Menschen finden über den normalen Weg keinen Job. Wenn sie dann den ganzen Tag daheim sitzen, besteht die Gefahr, dass sie in ein tiefes Loch fallen. Wir geben ihnen eine Beschäftigung, dann fühlen sie sich nicht überflüssig", erklärt die Leiterin des Instituts, Eva Hein. Zu diesen Beschäftigungen gehört das "betreute Arbeiten", bei dem die Menschen, die die Tagesstätte besuchen, auch etwas verdienen können. "Wir stellen zum Beispiel Ölstandsanzeiger für die Firma GOK in Marktbreit her. Dabei gibt es leichtere und schwerere Arbeiten - und es ist für jeden etwas zu tun. Niemand wird unter- oder überfordert. Im Endeffekt ist es Fließband-Arbeit, aber ohne Druck. Der Erlös wird den Arbeitern dann als Stundenlohn wieder ausbezahlt", erläutert Eva Hein.
Den kreativen Bereich der Stätte, die am Königsplatz ihr Domizil hat, übernimmt Heike Sommer. Bei Töpferarbeiten, Seidenmalerei und Korbflechten sitzen die Teilnehmer zusammen. "Vor zwei Jahren haben wir sogar 'mal ein Marionetten-Theater mit selbst gemachten Puppen aufgeführt. Das hat allen Spaß gemacht", erzählt sie.
Auch kulturelle Angebote, wie Museums- und Ausstellungsbesuche, stehen auf dem Programm. Außerdem besteht die Möglichkeit, in Kochgruppen oder auch beim Sport zeigen, was man kann. Auch Einkäufe und Behördengänge können mit Betreuern erledigt werden.
So sollen die Besucher der Tagesstätte soziale Kontakte knüpfen und durch diese Erfahrungen eine Hilfestellung für ihren Alltag bekommen.