Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

SOMMERACH: Freiheit für Frankens Karpfen

SOMMERACH

Freiheit für Frankens Karpfen

    • |
    • |

    Der Schwarzacher Künstler hatte wieder einmal einen fränkischen Mundartschreiber zu Gast. Und das war kein anderer als der aus dem im südlichen Steigerwald gelegenen Langenfeld stammende Harald Weigand.

    Ein Mann, der nicht nur fränkisch schreiben, sondern auch wahrlich fränkisch sprechen Kann. Grund genug die Anwesenden schon nach wenigen Minuten zu fragen: "Versteht ihr mich denn überhaupt alle?!?" - Das erwies sich nun aber wirklich nicht als Problem und keiner konnte von den kleinen Gedichtchen und Versen so recht genug bekommen, als der sympathische Künstler seine Werke zum Besten gab.

    Die stammten vorwiegend aus seinem im Sommer 1998 erschienenen Buch "Frankenleid" - womit der Autor einen doppeldeutigen Buchtitel wählte, denn zum einen versinnbildlicht das Leid natürlich den Schmerz - zum anderen steht "Leid" aber im fränkischen auch für "Leute".

    Über Beides wusste Weigand dann auch zu berichten, vorwiegend über das Landleben das er nicht nur von der "romantischen, ja verklärenden" Sichtweise betrachtete, sondern auch die schwierigen, harten Seiten auf teils heiter-satirische, teils nachdenklich-düstere Weise betrachtete.

    Aber auch die vielen kleinen Großigkeiten und großen Kleinigkeiten, die das Leben eines Franken auf dem Lande bestimmt, brachte Weigand auf seine ganz persönliche Weise zum Besten.

    Vom Sonntag wusste er zu berichten, dem er nie so ganz etwas abgewinnen konnte in seinem immer gleichen Tagesablauf und den immer wieder gleichen Hemden, die Pflicht waren und schrecklichst kratzten - oder von den "Gützis", bei dem seine Kindheitserinnerungen an Brausetabletten wach wurden, die damals vom Kaufmann abgezählt in kleine Kinderhände wanderten und dort nicht lange auf den Verzehr warten mussten.

    "Freiheit für die fränkischen Karpfen" forderte er in einem seiner Gedichte genau wie das Recht, dass bei einem Leichenschmaus auf dem Dorfe nicht unbedingt wirklich ausgelassenste Tanzmusik dazugehört.

    Und auch das alte Thema "Männer und Frauen und deren Beziehung zueinander" ließ er keineswegs aus.

    Und als dann zum Ende der Veranstaltung noch die ein oder andere Zugabe gefordert wurde, da ließ Weigand dies nur zu gerne geschehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden