Jetzt kommt das neue Schuljahr wieder in die Gänge. Da sieht man sie wieder: die Tragesel der Nation. Mit ihren Schultaschen kommen die Schüler daher wie kleine Bucklige, die einem Leid tun können. Als ob ihnen nicht schon genügend an Bildungsgepäck aufgebürdet würde, sie tragen auch schwer an ihren Schulranzen und was da so drinnen ist. Vor einiger Zeit schon hat sich Theresa Sulzbacher, Studentin aus Rödelsee, darüber geärgert und im Rahmen einer Facharbeit eine „Büchertaschenuntersuchung“ veröffentlicht. Herausgekommen ist nach einer einwöchigen Wiege-Aktion ein „definitiv schlechtes und sehr erschreckendes Untersuchungsergebnis“. Denn die Taschen brachten durchschnittlich bedrückende 10,3 Kilo pro Schüler auf die Waage. Dass so eine Last auf die Gesundheit der Schüler schlägt, leuchtet ein und deswegen lassen Eltern vermehrt umsatteln. Schluss mit dem Schleppen auf dem Rücken, heißt die Devise – ran an die rollenden Ranzen. Immer mehr Kinder ziehen im Schulgebäude den schweren Tornister hinter sich her wie Touristen auf einem Flughafen. Passenderweise gibt es mittlerweile Trolley-Modelle für jeden Geschmack. Etwa den „Go Easy Trolley“, ein Universalmodell für etwa 40 Euro oder den „Rolerpack“, der auch blitzschnell auf den Rücken geschnallt werden kann für 80 Euro. Für die moderbewussten Großen wird der „Driver 8“ mit einem gepolsterten Notebook-Fach gute Dienste tun, der allerdings erst ab der 5. Klasse zu empfehlen ist. Ein Komplett-Set im Spiderman-Design hat sogar ein abnehmbares Rollgestell. Die billigste Erleichterung für den Schülerrücken dürfte aber die tägliche Abspeckaktion schaffen: überflüssige Bücher raus aus den Schulranzen und neu packen für die Fächer am folgenden Tag.
Kitzingen