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RÜDENHAUSEN: Fürst zu Castell-Rüdenhausen ist tot

RÜDENHAUSEN

Fürst zu Castell-Rüdenhausen ist tot

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    Fürst Siegfried war ein Naturmensch, leidenschaftlicher Jäger, heimatverbunden, bürgernah und mit einem freundlichen Gemüt gesegnet. Und er war in seinem Heimatort, dem er sich eng verbunden fühlte, eine geachtete Institution. Die gelebte Nähe zu Rüdenhausen trug ihm die Ehrenbürgerschaft ein.

    Als zweitältester Sohn von Casimir Fürst zu Castell-Rüdenhausen und Fürstin Mechtild kam er am 16. Februar 1916 im Schloss Rüdenhausen zur Welt. Dort wuchs er mit fünf Geschwistern auf. 1938 machte der Fürst sein Abitur, musste danach zum Arbeitsdienst und trat ein Jahr später in ein Kavallerieregiment in Bamberg ein. Ende 1945 kehrte er als Oberleutnant aus dem zweiten Weltkrieg nach Rüdenhausen zurück.

    Hier empfing ihn die Familienpflicht: Weil sein ältester Bruder Rupert im Weltkrieg als vermisst galt (er wurde später für tot erklärt), übernahm Siegfried als Chef des Hauses Castell-Rüdenhausen die Führung der Geschäfte: Wald, Landwirtschaft und die Bank gehörten zum Besitz. 1946 heiratete der gelernte Forts- und Landwirt Irene Gräfin zu Solms-Laubach, von der er einmal sagte: „Ich hätte keine bessere Frau finden können.“ Aus der Ehe mit der Gräfin, die Ende letzten Jahres starb, gingen acht Kinder hervor.

    Die Natur und die Jagd prägten einen großen Teil seines Lebens. Dabei beließ es der Fürst nicht beim von den Jagdhunden begleiteten Streifen durch Wald und Flur. Er gehörte zu den Neugründern der Kreisgruppe Gerolzhofen und damit auch des Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverbands. Er stand jahrelang dem Verband als Vorsitzender vor, bis er zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Von 1955 bis 1963 war er Präsident des Bayerischen Jagdschutzverbandes (BJV) Zudem war er einige Jahre im Vorstand des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV). Von beiden Verbänden wurde er mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

    Damit nicht genug, war der Fürst doch einige Jahre lang Vize-Präsident des CIC, einem internationalem Jagdrat zur Erhaltung des Wildes der ganzen Welt. Eine längere Zeit stand er dem Deutschen CIC als Präsident vor.

    Sein Heimatort würdigte seine Verbundenheit nicht nur mit der Ehrenbürgerschaft. Fürst Siegfried war auch Ehrenmitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Heimatverein und dem Singverein. Für die Förderung der Patenschaft zwischen der Panzerbrigade 36 und Rüdenhausen wurde er mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Die Brigade ernannte den Fürsten zum Ehrenoberst.

    Die Beisetzung von Fürst Siegfried findet am Samstag, 24. November, um 12 Uhr in Rüdenhausen statt. Am Freitagabend, 23. November, um 19 Uhr wird der Sarg vom Schloß in die Pfarrkirche Peter und Paul überführt.

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