Auf den Traditionen und dem Gotteshaus selbst lag in diesem Jahr ganz klar der Fokus bei der Hellmitzheimer Kirchweih: Das ganze Dorf gedachte am ersten Oktoberwochenende 70 Jahre Wiedereinweihung der Kirche. Und die Kirchweihburschen, die es seit einem halben Jahrhundert gibt, feierten sich selbst mit einem historischen Umzug und der Vorstellung des Kirchweihbuches, das gleichsam eine Dorfchronik der vergangenen Jahrzehnte geworden ist.
Es ist eine üppige Bilderschau geworden, mit Impressionen aus sieben Jahrzehnten Geschichte in Hellmitzheim: Die Kirchweihburschen mit ihrem Vorsitzenden Stephan Schmer haben zusammen mit dem Verleger und Fotografen Günther Fischer und mithilfe von Harald Heinritz und Waldemar Fischer auf rund 100 Seiten etwa 450 Fotografien zusammengestellt und mit einem hochwertigen Hardcover-Umschlag drucken lassen. Gezeigt wird die Kirche vor und nach dem Bomberangriff auf Hellmitzheim am 11. April 1945, Archivaufnahmen verbildlichen die Zeit des Wiederaufbaus.

Dazu gesellen sich Grußworte, eine Chronik der Pfarrer sowie aktuelle Wortbeiträge und historische Zeitzeugenberichte, die von der nahezu vollständigen Zerstörung des Dorfes bis heute zeugen. "Ein Werk, nicht nur für uns als junge Generation wertvoll, sondern auch für alle Hellmitzheimer in und aus unserem Dorf", erklärt Stephan Schmer. Die Geschichte der Burschen kommt nicht zu kurz. Auf manchen Fotografien sieht die heutige Generation ihre Väter und Großväter hinter den Themenwagen laufen.
Der Stolz auf das Buch und den Zusammenhalt im Dorf, ohne den die Kirchweih 2021 wohl nicht so hätte vonstattengehen können, prägte dann auch das Geschehen am Wochenende. Die Burschen hatten sich allesamt vor Beginn der Feierlichkeiten mit Baumaufstellen und Umzug auf das Coronavirus testen lassen. Die Kirchengemeinde lud am Samstag zu Spiel und Spaß rund um die Kirche: mit Basteln und einem Foto-Shooting mit Pfarrerin Christine Kern für die Kinder bis hin zu Turmführungen. Der Posaunenchor spielte zum Platzkonzert auf.