Der Rohbau ist fertig: Nach nur dreimonatiger Bauzeit haben Unternehmer Philip Aczél, seine Planer und Handwerksbetriebe ihr erstes Etappenziel erreicht. Am Donnerstag wurde im neuen Hotelkomplex des Tuchhauses Richtfest gefeiert. Ein ehemaliger Gemüseladen, eine Pizzeria und das einstige Baumt der Stadt mussten weichen und gehören der Geschichte an. Das Hotel Tuchhaus am Marktplatz wird ab April 2022 seinen Gästen insgesamt 36 Zimmer anbieten können.
Nach alter Handwerkersitte nahm Zimmerermeister Michael Manger aus Volkach ein Weinglas in die Hand und sprach im Beisein von etwa 50 Gästen aus großer Höhe den Trinkspruch aus. Manger zollte dem Architekten Rudy Laatsch und den fleißigen Handwerkern ein großes Lob. "Treue und Fleiß mit Können gepaart, schufen hier ein Bauwerk nach Meisterart", reimte der Inhaber des Holzbauunternehmens, das den Dachstuhl aufgerichtet hatte. Als Zeichen der Handwerkerweihe zerschmetterte er ein Glas am Baukörper.
Planung begann im Oktober 2019
Planer Laatsch vom Ingenieurbüro Brändlein aus Wiesentheid blickte auf die Historie des Bauvorhabens in der Hauptstraße 15, dessen Planung im Oktober 2019 begann. Das Landesamt für Denkmalpflege, das Landratsamt, Städteplaner und die Stadt Volkach seien dabei beteiligt gewesen. Mit dem Beschluss des Stadtrats, die beiden Gebäude am Marktplatz mit Pizzeria und Bauamt an Aczél zu verkaufen, sei die Grundlage für das Einreichen der Pläne im Januar 2021 geschaffen worden. Am 17. Juni wurde die Baugenehmigung erteilt, am 30 Juni war Baubeginn. Nur drei Monate Bauzeit bis zum Richtfest sei eine beachtliche Leistung, so Laatsch. Dies sei aber auch notwendig gewesen, denn "ab April sind die Zimmer schon vermietet", scherzte der Ingenieur.
Insgesamt entsteht ein Übernachtungsbetrieb mit 929 Quadratmetern. Laatsch dankte den Nachbarn in der Altstadt für ihr Verständnis und die aufgebrachte Geduld: "Belästigungen auf einer solchen Baustelle lassen sich in einem engen Stadtzentrum nicht vermeiden", so Laatsch.
"Ich bin sehr beeindruckt", betonte Bürgermeister Heiko Bäuerlein ob der kurzen Bauzeit. Überhaupt sei die Investition des Hotelbetreibers ein Glücksgriff für die Weinstadt. "Baukräne in der Altstadt sind ein gutes Zeichen", sagte das Stadtoberhaupt. Bäuerlein lobte Bauherr Aczél, der ein schlüssiges Konzept vorgelegt habe und damit den Stadtrat überzeugt habe. Das Bauvorhaben verbinde Neues mit Altem. "Ein wunderbares Ereignis", freute sich der Hotelier über das Richtfest. Er dankte den beteiligten Unternehmen mit ihren Handwerkern sowie den Innen- und Außenarchitekten für eine "großartige Leistung" in so kurzer Zeit und lud sie zum Essen und Trinken ein.
