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IPHOFEN: Iphöfer Ideen für den Wohnungsmarkt

IPHOFEN

Iphöfer Ideen für den Wohnungsmarkt

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    An Stelle der inzwischen abgebrochenen Jägerhaus-Scheune (rechts) im Stadtteil Hellmitzheim könnte ein Zwillingshaus für zwei Kleinfamilien entstehen.
    An Stelle der inzwischen abgebrochenen Jägerhaus-Scheune (rechts) im Stadtteil Hellmitzheim könnte ein Zwillingshaus für zwei Kleinfamilien entstehen. Foto: Foto: Gerhard Krämer

    Die Nachfrage nach Bauland wächst rasant und übersteigt vielerorts das Angebot, gleichzeitig werden Städte und Gemeinden zu einer nachhaltigen Bodenpolitik angehalten. Zwischen diesen Leitplanken will Bürgermeister Josef Mend die Stadt Iphofen künftig positionieren.

    Dem Stadtrat hat Mend am Montagabend gleich drei Wohnraum-Projekte vorgelegt, die als Sanierung oder Bauen im Bestand zu verstehen sind. Ein viertes soll in den nächsten Wochen folgen. Noch nicht geklärt ist die Kernfrage: Wer soll als Bauherr auftreten? Die Stadt oder ein privater Investor?

    Potenzial in der Altstadt

    An der südlichen Zufahrt in die Iphöfer Altstadt sieht Mend Potenzial für ein Projekt, das sich vor allem an ältere Menschen richtet: barrierefreie Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit Balkon und kleinen Privatgärten. Sie sollen auf einem gut 2900 Quadratmeter großen Areal entstehen, auf dem größtenteils die ehemalige Baufirma Neubert angesiedelt war. Das vorhandene Gebäude gegenüber der Alten Post, das bei Umsetzen der Pläne abgerissen würde, beherbergt derzeit die Forstdienststelle. Rund 840 Quadratmeter Wohnfläche würden in den bis zu sechs zweigeschossigen Gebäuden geschaffen, wie Architekt Michael Buck (Hamburg) bei der Vorstellung der Pläne im Stadtrat sagte. Die Häuser mit Traufhöhen von 6,50 bis 7,50 Meter rücken zur Straße hin und gruppieren sich um einen gemeinsamen Innenhof.

    Wer soll das Projekt finanzieren?

    Die Größen und Zuschnitte der Wohnungen – 55 bis 90 Quadratmeter – orientieren sich laut Buck an den Richtlinien für das bayerische Wohnungsbauförderprogramm. Zielgruppe seien vor allem ältere Menschen. Ohne konkret kalkuliert zu haben, gab der Architekt auf Nachfrage aus dem Rat die Gesamtkosten für das Projekt mit etwa 2,5 Millionen Euro an. Unbekannte Größen sind allerdings der Bau von Stellplätzen oder Tiefgaragen. Offen blieb auch die zentrale Frage, wer das Projekt finanzieren solle.

    Flascher Ansatz?

    Mend machte deutlich: „Wenn wir nur den Investor gestalten lassen, kommt nicht die städtebauliche Qualität heraus, die wir an dieser Stelle möchten.“ Die hohen Vorgaben der Stadt sah Dritter Bürgermeister Jörg Schanow als Hemmnis für private Geldgeber. Er sprach mit Blick auf die vorgelegten Pläne von „hochwertigem Wohnungsbau“, der für renditegesteuerte Investoren in dieser Art kaum zu stemmen sei. Dass die Stadt Iphofen aber in den Geschosswohnungsbau einsteige, halte er für den falschen Ansatz.

    Neue Ideen für Hellmitzheims alte Schule

    Bei der alten Schule im Stadtteil Hellmitzheim scheinen die Verhältnisse klarer: Ein Verkauf der seit Jahren leerstehenden Immobilie sei von den Hellmitzheimern nicht gewollt, sagte Mend. Schon einmal lagen Pläne für einen Umbau vor, die dann von der Stadt als Eigentümerin wieder aufgegeben wurden. Jetzt gibt es neue Ideen für das baufällige Gebäude, das von Grund auf saniert werden müsste.

    Architekt Michael Buck legte ein Konzept für zwei bis drei Wohnungen auf den jeweils 120 Quadratmeter großen Etagen vor: eine im Erdgeschoss, dazu eine oder zwei im Obergeschoss. Insgesamt könnten in dem Haus bis zu zehn Personen unterkommen. Von einem Ausbau des gut 90 Quadratmeter großen Dachgeschosses riet der Architekt wegen zu erwartenden hohen Kosten für den Brandschutz ab.

    Platz für ein Zwillingshaus

    Einen Steinwurf von der alten Schule in Hellmitzheim entfernt könnte ein weiteres Wohnraum-Projekt verwirklicht werden. Auf dem 466 Quadratmeter großen Grundstück der abgebrochenen Jägerhaus-Scheune ist Platz für ein Zwillingshaus entstanden, das nach den Plänen Bucks aus zwei kleinen Objekten mit je einer Wohnung besteht. Sie bieten im Erdgeschoss um die 45 Quadratmeter Wohnfläche und im Dachgeschoss knapp 31 Quadratmeter. Aus der versetzten Stellung der beiden Gebäude ergäben sich zwei hochwertige Freiflächen: Hof und Garten. Als Alternative präsentierte der Architekt ein Langhaus, das sich in Größe und Dachneigung an der Reihe der giebelständigen Gebäude in der Sportplatzstraße orientiert. Mend würde das Projekt gerne von einem privaten Investor realisiert wissen.

    „Schwierigstes Projekt“ in Possenheim

    Als viertes und „vermutlich schwierigstes Projekt von allen“ sieht der Bürgermeister eine Nachnutzung für das alte Gasthaus Goldene Krone im Stadtteil Possenheim. Da das Vorhaben so komplex ist, will der Architekt die derzeit noch unvollständigen Pläne erst in einer der nächsten Sitzungen vorlegen. Bislang war dabei die Rede von altersgerechten Wohnungen. Für alle vier Projekte gibt es noch keinerlei Aussagen, ob und wann sie tatsächlich angepackt werden.

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