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VOLKACH: Kasperle und die Unabwägbarkeit des Lebens

VOLKACH

Kasperle und die Unabwägbarkeit des Lebens

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    Preisregen: Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hatte in Volkach viel zu ehren. Im Bild (von links): Martin Schröder (Lutz-Röhrich-Preis), Heinz Rölleke (Europäischer Märchenpreis), Gudrun Schulz (Volkacher Taler), Roland Kahn (Volkacher Taler), Nina Töwe-Heitmüller (Nachwuchspreis Märchenwelten), Akademie-Präsident Kurt Franz, Klaus Marschall (Großer Preis für die Augsburger Puppenkiste) und Erich Jooß (Moderator).
    Preisregen: Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hatte in Volkach viel zu ehren. Im Bild (von links): Martin Schröder (Lutz-Röhrich-Preis), Heinz Rölleke (Europäischer Märchenpreis), Gudrun Schulz (Volkacher Taler), Roland Kahn (Volkacher Taler), Nina Töwe-Heitmüller (Nachwuchspreis Märchenwelten), Akademie-Präsident Kurt Franz, Klaus Marschall (Großer Preis für die Augsburger Puppenkiste) und Erich Jooß (Moderator). Foto: Foto: Renate Reichl

    Über den mit 3000 Euro dotierten „Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur“ durfte sich in diesem Jahr in Volkach die Augsburger Puppenkiste freuen – in Würdigung ihrer Verdienste um die spielerisch-künstlerische Vermittlung von Literatur. Dazu Fragen an Puppenkisten-Chef Klaus Marschall.

    Frage: Ihre Lieblingspuppe?

    Klaus Marschall: Der Kasperl, weil er für jede Unwägbarkeit des Lebens eine Lösung findet und sich immer seinen schelmischen Humor bewahrt.

    Wie wird man Puppenkisten-Chef?

    Marschall: Durch die Gnade der Geburt, meine Großeltern hatten die Puppenkiste 1948 gegründet.

    Die Puppenkiste gibt es seit . . .

    Marschall: 1948, also 65 Jahre.

    Was begeistert Kinder an Holzpuppen?

    Marschall: Der Freiraum, welchen sie selbst mit ihrer eigenen Fantasie ausfüllen dürfen.

    Waren die Zeiten für die Puppenkiste schon mal besser?

    Marschall: Die großen TV-Erfolge liegen einige Jahre zurück, aber das Interesse der Kinder sowie der Erwachsenen ist gleich geblieben.

    Was sind aktuell die Probleme?

    Marschall: Durch die unterfinanzierten Redaktionen – nicht nur der öffentlich-rechtlichen Medien – sehen wir derzeit kaum Möglichkeiten mit unserer Bühne Programm für Kinder im Fernsehen zu gestalten.

    Was macht Sie zuversichtlich, dass es die Puppenkiste noch lange geben wird?

    Marschall: Die Faszination, die von der Marionette ausgeht, kann weder durch computeranimierte Filme noch durch 3D-Produktionen ersetzt werden. Puppentheater bleibt daher ein wichtiges Medium der Kinderkultur.

    Wer denkt sich die Stücke aus? Und wie viele gibt es?

    Marschall: Es gab in der Puppenkiste in den vergangenen Jahren mehr als 200 Inszenierungen für Kinder und über 100 Inszenierungen für Erwachsene. Auf unserer Bühne spielen wir Märchen und Kinderliteratur, aber auch Schauspiele und Opernadaptionen.

    Die Zahl der Puppen . . .

    Marschall: . . . lag über die Jahre bei etwa 6000. Davon lagern noch etwa 5000 Figuren in unseren Archiven oder sind im Augsburger Puppentheatermuseum zu bewundern.

    Über die Auszeichnung freue ich mich, weil . . .

    Marschall: . . . diese Anerkennung unserer Arbeit bestärkt, auch künftig im Sinne unserer Gründer weiterzuarbeiten.

    Wenn ich einen Wunsch frei hätte . . .

    Marschall: . . . .wünsche ich mir Redaktionen in den für Kinderprogramm verantwortlichen Medien, die finanziell so ausgestattet sind, dass gute und kindgerechte Kinderproduktionen nicht länger nur fromme Wünsche sind.

    Wann kann man die Puppenkiste mal wieder im Fernsehen sehen?

    Marschall: Zunächst wohl im Abendprogramm des Bayerischen Rundfunks. Wir arbeiten derzeit an einem Konzept für die 'Comedy-Nacht' im dritten Programm des BR. Kinder müssen sich leider derzeit mit den diversen Wiederholungen zufrieden geben. Dabei verweise ich gerne auf unseren 'Bär Ralphi', der im Bildungskanal des BR, BR alpha, immer wieder zu sehen ist.

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