Alle Jahre wieder pünktlich im November findet im Sommeracher Gemeinderat die Vorberatung für den Haushalt und die mittelfristige Finanzplanung für die nächsten drei Jahre statt. Das Gesamtvolumen des neuen Haushalts beträgt gut 6,5 Millionen Euro. Davon fließen knapp 4,4 Millionen Euro in den Verwaltungshaushalt und 2,1 Millionen Euro in den Vermögenshaushalt.
Zahlreiche Investitionen hat sich die Gemeinde für die kommenden Jahre vorgenommen. Der "dickste Brocken" sei hier laut Kämmerin Christina Gehring die geplante Investition in den Breitbandausbau mit knapp zwei Millionen Euro. Hier seien jedoch zu 90 Prozent Fördermittel zu erwarten. Außerdem investiert die Gemeinde in die Sanierung der Hauptstraße im Bereich Metzgerei bis zum Schwarzacher Tor. Auch die Häckergasse soll 2025 angegangen werden. Ebenso wurden die Baukosten für die Sanierung des Denkmals in der Winzerstraße mit knapp zwei Millionen Euro eingeplant, wobei auch hier laut Kämmerin mit Zuschüssen zu rechnen ist.
Rege Diskussion über Grundsteuerhebesätze
Trotz der zahlreichen Baumaßnahmen und Investitionen muss die Gemeinde in den kommenden Jahren keine Schulden machen. Die Pro-Kopf-Verschuldung sank in 2024 zwar leicht auf 2717 Euro (Vorjahr 3083), bleibt jedoch hoch. Bemerkenswert sind die Einnahmen durch die Gewerbesteuer und Einkommenssteuer, beide knacken die eine Million Euro.
Im weiteren Verlauf der Sitzung verabschiedete der Gemeinderat nach reger Diskussion sowie mit einer Enthaltung die neuen Grundsteuerhebesätze, die ab 1. Januar in Kraft treten. Bei der Grundsteuer A für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wird der Hebesatz von 350 Prozent auf 625 Prozent angehoben. Bei der Grundsteuer B für Grundstücke wurde der Hebesatz von 350 Prozent auf 275 Prozent gesenkt. Die Entscheidung für die neuen Hebesätze begründete Bürgermeisterin Elisabeth Drescher mit der Aufkommensneutralität. "Wir müssen als Gemeinde die Hebesätze so ansetzen, dass die Höhe der Einnahmen durch die Grundsteuer insgesamt gesehen gleich bleibt und wir als Gemeinde stabil sind."
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Gemeinderat die Sanierung des Denkmals Winzerstraße 10 "Haus der Begegnung" und einen Förderantrag für die Innenausstattung. Außerdem gab die Bürgermeisterin den neuesten Stand zum Quartier Winzerstraße bekannt. Die Außenarbeiten verzögern sich leicht, dennoch sollen die Wohnungen ab Februar vermietet werden. Aktuell können Bewerber die acht Wohnungen besichtigen.
Außerdem bewilligte der Gemeinderat einen freiwilligen Zuschuss in Höhe von 800 Euro für den Seniorenclub "Auslese". Für die Gemeinde sei es wichtig, Jung und Alt gleichermaßen zu unterstützen, betonte die Bürgermeisterin und lobte das vielfältige Programm und das ehrenamtliche Engagement des Teams.