Eine rund 40-köpfige Delegation aus Kitzingen besuchte vom 3. bis 7. Juni die polnische Partnerstadt Trebnitz. Dazu erreichte uns ein Pressetext von Kitzingens Pressesprecher Ralf Dieter.
Ein amtierender Oberbürgermeister mit Frau und drei Kindern, zwei Alt-Oberbürgermeister, 15 junge Fußballspieler zwischen 13 und 16 Jahren, die Leiterin der Touristinfo mit Kollegin, ein Schuldirektor, ein Lehrer, ein Vorstandsmitglied der Turngemeinde Kitzingen und etliche weitere Kitzinger Bürgerinnen und Bürger: Die Delegation war auch in diesem Jahr bunt gemischt. „Genau so soll es auch sein“, betonte der scheidende Hauptamtsleiter Ralph Hartner, der die Partnerschaft mit dem polnischen Trebniza von Beginn an begleitet.

Seit 2009 sind die niederschlesische Stadt Trebnitz und das fränkische Kitzingen in Freundschaft vereint. Historisches Bindeglied ist die Heilige Hedwig, die im Kitzinger Kloster zur Schule ging und in der Trebnitzer Basilika beerdigt ist. Nach einigen vergeblichen Anläufen begegneten sich nun zum ersten Mal junge Fußballer aus beiden Nationen zu einem Freundschaftsspiel im wahrsten Sinn des Wortes, schreibt Pressesprecher Ralf Dieter.
Trebnitz hat fast 1000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen
Mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sind Millionen Flüchtlinge nach Polen gekommen, in der rund 13 000 Einwohner zählenden Stadt Trebnitz wurden bislang fast 1000 Flüchtlinge aufgenommen – zumeist in Privatfamilien. Die Gemeinde Trebnitz hat einen ehemaligen Kindergarten für mehr als 20 Waisenkinder zur Verfügung gestellt, die mit ihren drei Betreuerinnen vor den russischen Truppen flüchteten. Die Kosten für die Betreuung der Waisenkinder übernimmt die Gemeinde Trebnitz aus eigenen Haushaltsmitteln. Hilfe ist dringend nötig.
Bürgermeister Marek Dlugozima zeigte sich sichtlich berührt über die Spende der Kitzinger Delegation, die Oberbürgermeister Stefan Güntner überreichte: 1600 Euro waren bei einem Aufruf in der Kitzinger Stadtverwaltung gesammelt worden – zusätzlich Sachspenden wie Spielzeug, Kleidung oder Windeln.
Geld für notwendige Sanierung des Daches und der Heizung
Besonders beeindruckt zeigte sich Dlugozima von der Summe, die der Kitzinger Stadtrat für die gute Sache bewilligt hatte: 100.000 Euro wurden mit einem symbolischen Scheck vor dem ehemaligen Kindergarten überreicht. „Wir danken für Ihre große Herzen“, sagte der Trebnitzer Bürgermeister. Das Geld soll in die notwendige Sanierung des Daches und der Heizung investiert werden.
Überwältigt von der Gastfreundschaft zeigte sich OB Stefan Güntner bei seiner Abschiedsrede. „Zum Glück ist Freundschaft kein Wettbewerb“, meinte er. Die Messlatte, die von den Freunden aus Polen zum wiederholten Mal aufgelegt wurde, sei kaum zu überbieten.