Wer einmal in einen solchen getreten ist, dem stinken Hundehaufen gewaltig. Nachdem Aktionen wie in Goslar, wo Fähnchen mit passender Aufschrift in die Hinterlassenschaften gesteckt wurden, keinen Erfolg brachten, wollte Rödelsees Bürgermeister Burkhard Klein einen erfolgversprechenderen Weg einschlagen. Wie in London sollten DNA-Tests die Hundehalter dazu bringen, die Häufchen ihrer Vierbeiner selbst zu entsorgen. Die Idee klang erst einmal nicht schlecht - und Rödelsee war damit in den Schlagzeilen.
Beliebte Flurwege
Abgesehen von den jetzt deutlich gewordenen rechtlichen Hürden war eines aber schon von Anfang an klar, weswegen das Ganze eigentlich nichts werden konnte: Von den Hundehaltern, die ihr Tier hätten freiwillig registrieren lassen, haben wohl fast alle Tütchen beim Gassigehen dabei. Und: Rödelsee ist nicht nur bei Touristen beliebt, sondern ob seiner schönen Wege durch die Weinberge und die Flur auch bei Hundehaltern aus der Umgebung, die, wie zu beobachten ist, ihr Auto am Wegesrand parken und ihre Tiere laufen lassen. Klar, dass es nicht nur beim Laufen bleibt...
Haufen den Hunden und Hunde den Haltern zuweisen
Für Rödelsee bleibt jetzt nur noch der einfache, aber doch so schwierige Weg, die faulen Herrchen und Frauchen, die die Haufen ihrer Hunde nicht wegmachen, beim Namen zu nennen. Wenn man sich Äußerungen im Gemeinderat in Erinnerung ruft, müssten einige von diesen bekannt sein. Nur, man müsste es den Haltern nachweisen.
Da man in Deutschland zwar in einen Haufen treten darf, nicht aber über einen solchen Rückschlüsse auf den Hund und dessen Halter ziehen darf, weil die Verschmutzung des öffentlichen Raumes, also das Recht auf einen tretminenfreien Weg, nur von ganz geringer Bedeutung gegenüber der informationellen Selbstbestimmung des Hundehalters ist, bleibt die Erkenntnis: Der Amtsschimmel wiehert, der Datenschutz bellt.