Gedichte und Balladen sind nicht immer beliebt bei den Schülern, zumal sie oft auch noch auswendig gelernt und vorgetragen werden müssen. Dass es auch anders geht, zeigte der Schweinfurter Schauspieler Peter Hub im Armin-Knab-Gymnasium in Kitzingen bei einer Lesung der etwas anderen Art. Mit seinem Programm „Kotelett oder die Sache mit den Klößen“ hatte er die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen des Armin-Knab-Gymnasiums in Kitzingen schnell in seinen Bann gezogen.
Ausdrucksvoll und kindgerecht rezitierte und spielte Peter Hub Kindergedichte und Balladen von Kästner, Fontane, Busch, Brecht und Goethe und bewies, dass Literatur spannend und unterhaltsam und nicht nur lästige Pflichtübung ist, die man schnell hinter sich bringt. Geschickt bezog er die Kinder in seinen Vortrag mit ein und demonstrierte, wie man fesselnd vorträgt. Für viele Kinder war es Neuland, einen Schauspieler und Schriftsteller persönlich kennen zu lernen und zu erleben, wie er arbeitet.
Menschen und ihre Schwächen
Menschen mit ihren Schwächen waren das Thema vieler Gedichte, die Hub vortrug. Er porträtierte Lügner, Angeber und Schnorrer, also Charaktere, die den Kindern aus ihrem Alltag bekannt sind. Dass Selbstüberschätzung und Maßlosigkeit zu keinem guten Ende führen, zeigte er drastisch in Kästners Gedicht „Die Sache mit den Klößen“, in dem 15 Klöße einem Vielfraß zum Verhängnis werden. Aber auch notorische Schnorrer kommen nicht immer an ihr ersehntes Ziel, wie Brechts Ballade „Ein Fisch mit Namen Fasch“ zeigt.
Weitere Klassiker, die Hub den aufmerksam und gespannt lauschenden Kindern vortrug, waren unter anderem der Birnen verschenkende „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havellland“ und der sich selbst überschätzende „Zauberlehrling“.
Nach Kitzingen kam Peter Hub auf Einladung von Schulleiterin Margit Hofmann und des Fachbetreuers Deutsch, Peter Müller. Das Ziel der Schule: Freude an der Literatur zu wecken und die Kinder zum Lesen zu animieren. Dazu hat das AKG heuer auch eigens einen von Friedhelm Klöhr betreuten Wahlkurs eingerichtet, in dem Leseratten auf ihre Kosten kommen.
Zur Person
Peter Hub Sein erstes Buch „Der Steppentraum des Löwen Flausch“, eine märchenhafte Geschichte für Kinder und Erwachsene, veröffentlichte Peter Hub 1997. Er ist freier Schauspieler, Rezitator, Stepptänzer und schreibt selbst Gedichte. Seit mehreren Jahren spielt der 48-Jährige Gedichte, Balladen und Geschichten verschiedenster Genres.