Dass der jüngste Teilnehmer das Turnier um den Preis der Stadt und des Landkreises Kitzingen gewann, passte bestens ins Bild. Denn Louis Faller war nicht nur der jüngste im Turnier, sondern er avancierte zum Sieger aller Klassen, entschied er doch die Bruttowertung wie auch die Nettoklasse A für sich. Darüber hinaus gelang ihm noch das Kunststück, auch noch das beste Nettoergebnis hinzulegen – dieser totale Triumph gelang vor ihm noch keinem.
Der 19-Jährige vom Golfclub Schloss Mainsondheim spielte am ersten Turniertag in Kitzingen starke 31 Bruttopunkte und lag damit drei Prunkte vor dem mit einem noch besseren Handicap ausgestatteten Heiko Hirsch. Der Kitzinger spielte tags darauf einen Punkt besser als Faller, der aber in der Addition mit 60 Bruttopunkten nicht zu schlagen war. "Ich hatte diese Woche wieder eine Trainerstunde bei unserem Golflehrer Richard Foster, das hat wohl etwas gebracht", meinte der Student der Wirtschaftswissenschaften.
Er benötigte in Kitzingen sieben Schläge über dem Platzstandard und in Mainsondheim nur fünf Schläge mehr auf der par-72-Anlage und spielte sein handicap auf 6,8 herunter. Der Wahl-Dettelbacher erlebt in seinen Semesterferien ein Leistungshoch und hatte vor Wochenfrist erst beim Polisina-Turnier gewonnen. Da er mit addierten 78 Nettopunkten die beste Netto-Leistung hinlegte, erhielt er aus den Händen von Kitzingens Oberbürgermeister Stefan Güntner den Wanderpokal der Stadt Kitzingen.
Beim Damen-Brutto siegte mit Birgit Grocholl erwartungsgemäß die einzige Dame mit einem einstelligen Handicap. Wegen des Doppelpreis-Ausschlusses durfte Bernd Lannig den Preis des Siegers in der Nettoklasse A entgegen nehmen, gefolgt von Heiko Hirsch und Matthias Faller. Die weiteren Preisträger des Turniers waren Thomas Winn, Harald Keltsch, Michael Soeding, Simone Bätz und Wolfgang Düll.
Die stellvertretende Landrätin Susanne Knof bekannte, keinen Bezug zum Golfen zu haben, außer dass sie in einem Nachbarort von Anhausen, dem Geburtsort des bislang erfolgreichsten deutschen Golf-Profis Bernhard Langer, aufgewachsen war und den Medienrummel miterlebt hatte. Derweil verriet Stefan Güntner, dass er kürzlich in Kitzingen einen Platzreifekurs absolviert hatte und er deswegen jetzt mitfühlen könne, wenn manche Golfer sich über misslungene Schläge grämen. Da das gesellschaftliche Leben wegen der Corona-Pandemie komplett zum Erliegen gekommen war, fand es Güntner wichtig, ebensolches wieder hochzufahren und möglichst zu einer Normalität zurückzukehren.
Mainsondheim Präsident Peter Siegel begrüßte auch Dettelbachs Vizebürgermeister Herbert Holzapfel. Wie sein Kitzinger Kollege Jürgen Knauf betonte er die gute Kooperation zwischen den beiden Clubs, was sich auch im dritten gemeinsamen Turnier ausdrückte. "Die Zusammenarbeit macht Sinn und Spaß", erklärte Jürgen Knauf, und Susanne Knof attestierte "gewinnbringende Effekte".