Mit einem Tag der offenen Tür ist am Sonntag das Iphöfer Ärzte- und Therapiehaus am Rande der Altstadt eingeweiht worden. Zwei Allgemeinärzte, zwei Zahnärzte, eine Psychotherapeutin, eine Logopädin und eine Ergotherapeutin sind hier unter einem Dach vereint. Rund 1,8 Millionen hat die Stadt Iphofen in den Bau investiert, der in zwei Richtungen erweiterbar ist. Derzeit ist das Gebäude ausgelastet.
Weil die Außenanlagen noch nicht gerichtet waren, hat sich die offizielle Eröffnung des Hauses hingezogen. In Betrieb ist das Gebäude seit zehn Monaten. Damals hatten die beiden Allgemeinärzte Dr. Eberhard Hörlin und Dr. Frank Forster ihren Sitz von Markt Einersheim nach Iphofen verlegt und damit einigen Unmut in Einersheim ausgelöst. „Uns macht es Spaß, in Iphofen zu sein“, sagte Forster vor zahlreichen Gästen.
Bürgermeister Josef Mend ging bei der Eröffnung nicht auf diese Misstöne ein, sondern wies auf den Auftrag hin, den eine Kommune wie Iphofen zu erfüllen habe, nämlich die medizinische Grundversorgung ihrer Bürger sicherzustellen. „Auch wir hatten vor Jahren Probleme gesehen, Ärzte aufs Land zu bekommen.“ Deshalb sei der Stadtrat im Jahr 2008 dazu bereit gewesen, ein solches Mietobjekt zu errichten – zunächst auf dem Gelände des Dienstleistungszentrums, mitten in der Altstadt.
Als praktikabler habe sich dann aber die Fläche gegenüber dem Feuerwehrhaus erwiesen. Mend äußerte sich davon überzeugt, richtig gehandelt zu haben. „Der Bau wirkt, als hätte er immer schon dort gestanden.“
Tatsächlich lässt sich das Gebäude sowohl an der Nord- als auch an der Ostseite erweitern – falls sich weitere (Fach-)Ärzte ansiedeln wollten. Nach Westen, also zum Ortskern hin, bilde es einen gelungenen optischen Übergang.
Das Entscheidende sei, dass die Wege, vor allem für ältere Menschen, kurz gehalten werden, sagte der Iphöfer Stadtpfarrer Hans Reeg, der dem Bau gemeinsam mit dem evangelischen Geistlichen Hanjo von Wietersheim die kirchliche Weihe und den Segen Gottes gab. Mit seiner weißen Fassade wirke das Gebäude sauber, rein und professionell, sagte Architekt Walter Böhm.