Seit 17 Jahren besteht die Gartenbauzentrale Main-Donau eG (GMD), ein Zusammenschluss des Großmarktes in Gundelfingen und dem Großmarkt Kitzingen in Albertshofen. Im Geschäftsjahr 2014 haben die 131 Mitgliedsbetriebe einen Umsatzerlös von rund 22,6 Millionen Euro erzielt.
Im Bericht zur Generalversammlung in der Gartenlandhalle Albertshofen nannte Vorstandsvorsitzender Robert Zähnle den Geschäftsverlauf 2014 für die GMD insgesamt zwar befriedigend, das trifft aber nicht für die Erzeugerbetriebe zu. So konnte nach Auffassung des Vorstandes der Gemüseauszahlungspreis für Unterglas- und Freilandgemüse nicht befriedigen. „Die Preise waren ständig unter Druck“, so Zähnle.
Der Gemüseanbau verzeichnete 2014 einen frühen Saisonstart und eine ständige Verfügbarkeit von fast allen Gemüseartikeln. Festgestellt wurde ein positiver Trend bei den Verbrauchern, verstärkt regionale Produkte zu kaufen. Die noch weiter fortschreitende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel führt zu vermehrt gebündelter Nachfrage. „Der Wettbewerbsdruck nahm weiter zu.“ Um die Großkunden jederzeit mit ausreichender Menge beliefern zu können, hat sich die Gartenbauzentrale zwei Kooperationspartner mit ins Boot geholt. Das sind die Fit-Frisch eG in Neckarsulm und der Gemüsering Stuttgart. Die Absatzgenossenschaft Sommerhausen ist bereits seit Jahren Vertragsvermarkter für Obst für die GMD.
Wichtig ist eine schnelle Reaktion auf die Bestellungen der Großabnehmer. Die Mitglieder der GMD liefern ihre Ware nach Absprache an. Der Großmarkt stellt daraus die Chargen zusammen und verkauft diese telefonisch. Wie Zähnle ausführte, ist der Absatz der Produkte gesichert, wobei besonders der Nahbereich bis 150 Kilometer beworben wird, um die Frachtkosten in erträglichem Rahmen zu halten. Die Entfernung zu wichtigen Kunden im Großraum München beträgt jedoch 250 Kilometer.
Nicht Nachlassen wollen die Gärtner in den Bemühungen, die Qualität der Produkte zu erhalten und noch zu steigern. Im Standort Albertshofen wurden 2014 insgesamt 26 255 Paletten Gemüse umgeschlagen, rund 4000 mehr als 2013, sagte Betriebsleiter Kai Fuchs. Das schlug mit einem Umsatzplus von zirka 250 000 Euro zu Buche.
Die Liste der Top Ten führt in Albertshofen die Salatgurke mit über 2,8 Millionen Kilogramm an (ein plus von 37 Prozent gegenüber 2013), gefolgt von Blumenkohl und Tomaten. Stark im Kommen ist die Mini-Gurke, deren Erzeugung um 59 Prozent zugenommen hat.
In Gundelfingen (an der Donau, Landkreis Dillingen) führen die Karotten mit 3617 Tonnen die Liste an, gefolgt von Weißkraut und Rettich. Wie Geschäftsführer Achim Poetschke ausführte, fielen Kopfsalat und Kohlrabi heraus, dafür schafften es erstmals Chicoree und Eissalat in die Top Ten. Marktführer ist man in Gundelfingen mit der Petersilienwurzel, mit der über eine Million Euro Umsatz erzielt werden konnte.
Ausblick und Wahlen
Laut Poetschke hat das Gartenjahr 2015 einen guten Start hingelegt. Da das Nachfolgeproblem in den Betrieben zunimmt und um die Innovationsfähigkeit und Qualität noch zu steigern und die Angebotskonzentration zu fördern, will die GMD Anreize für eine Mitgliedschaft in der Genossenschaft setzen.
Der Jahresüberschuss von 208 000 Euro wird laut Beschluss der Versammlung in die Ergebnisrücklage eingestellt.
Die Wahlen zum Aufsichtsrat und Vorstand brachten folgendes Ergebnis: Franz Hagn, Robert Zähnle (Vorstand), Werner Hopf, Konrad Röder, Karl Seifried (Aufsichtsrat).
Vorstand und Aufsichtsrat wählen in Kürze aus ihrer Mitte den jeweiligen Vorsitzenden. Der aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedene Reinhard Busigel wurde für 29 Jahre Mitarbeit geehrt.