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VOLKACH: Mit 3000 Litern Wasser im Tank gegen die Flammen

VOLKACH

Mit 3000 Litern Wasser im Tank gegen die Flammen

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    Übung: Im Fahren bekämpfen Volkacher Feuerwehrleute einen angenommenen Brand. Im Frontbereich ist der Löschbalken zu erkennen.
    Übung: Im Fahren bekämpfen Volkacher Feuerwehrleute einen angenommenen Brand. Im Frontbereich ist der Löschbalken zu erkennen. Foto: Foto: Hanns Strecker

    Es ist heiß, sehr heiß. In Griechenland, Schweden und auch in Deutschland brannten deswegen schon Wälder. Diese Brände alarmieren die Feuerwehren, vor allem weil durch den Klimawandel in Zukunft noch häufiger mit solchen Katastrophen zu rechnen ist. Laut Rudolf Römer, stellvertretender Geschäftsführer des deutschen Feuerwehrverbandes, denken viele Wehren darüber nach, mehr Fahrzeuge mit spezieller Waldbrandbekämpfungstechnik anzuschaffen. Die Feuerwehr Volkach (Landkreis Kitzingen) hat seit 2014 ein solches Spezialfahrzeug. Wobei: Ganz richtig ist das nicht. „Das TLF 3000 ist ein Tanklöschfahrzeug, das nicht nur bei Waldbränden eingesetzt wird“, erklärt Moritz Hornung, Pressesprecher der Feuerwehr. „Aber es wurde eben auch speziell für Waldbrände ausgerüstet.“

    Hier ein Video mit dem Waldbrand-Löschfahrzeug in Aktion:

    Löschdüsen und 3000 Liter Wasser im Tank

    Der Mercedes Unimog ist mit Spezial-Löschdüsen und einem sogenannten Pump- und Rollbetrieb ausgestattet. Das bedeutet, dass während der Fahrt vom Fahrzeug heraus ein Feuer bekämpft werden kann. Und das mit einem Wasservorrat von 3000 Liter. Besonders ist auch der Löschbalken an der Front, aus dem ein Wassernebel spritzt. So können Feuerwehrleute und Wagen den Rückzug antreten, wenn etwa der Wind sich dreht und das Feuer auf sie zu kommt.

    „Die Waldbrandthematik hatten wir nicht erst seit Schweden oder Griechenland auf unserem Schirm“, sagt Hornung. „Wir hatten schon lange das Ziel, größere Waldbrände mit neuen Techniken und Strategien zu bekämpfen. Mit diesem Fahrzeug ist es uns gelungen.“ Allerdings müssen alle 68 Volkacher Feuerwehrleute regelmäßig üben und geschult werden.

    Schlauch am Dach

    Sicher bewegt Maschinist Jürgen Hofstätter das tonnenschwere Löschfahrzeug über schmale, schräge Feldwege bei Volkach. Mit dem Allradantrieb und dem hohen Radstand meistert es auch schwieriges Gelände. „Bis zu 30 Grad Neigung können wir fahren“, erklärt der Feuerwehrmann. Ein Neigungsinstrument zeigt an, wie weit der Fahrer schräg fahren kann, ohne umzukippen. Robin Tschischka und Patrick Ritz, die weiteren Besatzungsmitglieder, bedienen das Löschsystem.

    Sie öffnen eine Dachluke und stehen auf der Beifahrerbank. Während der Unimog am Waldrand entlang ruckelt, spritzen beide mit einem auf dem Dach eingebauten Schlauch in den Wald. Die Schulung der Fahrer geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Bundeswehr. „Wir dürfen auf den Truppenübungsplätzen in Hammelburg und Wildflecken diverse Fahrsituationen nachzustellen“, erklärt Hornung. „Durch schwierige Übungen lernt der Fahrer sich sowohl auf das Einsatzgeschehen zu konzentrieren als auch parallel das Fahrzeug zu bedienen.“

    Schläuche wie Netze im Wald

    Tschischka und Ritz sind inzwischen ausgestiegen, um eine zweite mobile Löschtaktik zu üben. Sie nehmen zwei Schläuche vom Unimog auf, laufen zehn Meter vor diesem her und spritzen in den Wald. Der Fahrer folgt in Schrittgeschwindigkeit. Würde das Feuer außer Kontrolle geraten, könnten die beiden sofort aufsitzen, der Fahrer den Löschbalken aktivieren und den Rückzug antreten. Auch ein sogenannter statischer Angriff ist dem Tanklöschfahrzeug möglich. „Dabei steht der Unimog und wir verlegen Schlauchleitungen wie ein Netz in den Wald“, beschreibt Hornung diese Löschtaktik.

    Doch irgendwann sind die 3000 Liter Wasser im Tank weg. „Aber auch das ist kein Problem“, sagt der Pressesprecher. „In einem Bereitstellungsraum würden mittlerweile andere Tankfahrzeuge stehen, die das Wasser zum Unimog bringen. Das passiert in wenigen Minuten. Eine reine Übungssache.“ Noch musste sich der Unimog bei einem Waldbrand nicht bewähren. Nur bei Bränden auf Stoppelfeldern oder Böschungen sei er laut Hornung eingesetzt worden. „Und das soll hoffentlich so bleiben.“

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