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MARKTBREIT: Museum: Neues vom und im Malerwinkel

MARKTBREIT

Museum: Neues vom und im Malerwinkel

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    Museumsleiterin Simone Michel-von Dungern und Kulturreferentin Christiane Berneth, die auch das Archiv betreut, freuen sich über die Schenkungen, die bestens zur derzeitigen Sonderausstellung passen: Alle drei zeigen den Marktbreiter Malerwinkel. Fotos: Daniela Röllinger
    Museumsleiterin Simone Michel-von Dungern und Kulturreferentin Christiane Berneth, die auch das Archiv betreut, freuen sich über die Schenkungen, die bestens zur derzeitigen Sonderausstellung passen: Alle drei zeigen den Marktbreiter Malerwinkel. Fotos: Daniela Röllinger Foto: Daniela Röllinger

    Der Malerwinkel im Malerwinkelhaus: Die Sonderausstellung, die sich dem bekanntesten Anblick Marktbreits widmet, ist weiter angewachsen. Seit Eröffnung im Juni erhielt das Museum drei Werke als Schenkungen, eine als Leihgabe.

    Wer die Bachgasse in Marktbreit entlang läuft, bleibt unwillkürlich stehen, sobald sein Blick auf das schmale Gebäude auf der Bachmauer und das dahinter liegende imposante Rathaus fällt. Es ist ein Anblick, der seit vielen Jahren fasziniert und der vielfach festgehalten wurde, heute auf Fotos, früher und auch heute noch auf Leinwänden.

    Da die ursprünglich geplante Sonderausstellung in diesem Sommer nicht durchgeführt werden konnte, hatte sich Simone Michel-von Dungern kurzerhand für ein neues Thema entschieden: Warum nicht das beeindruckende Haus, in dem sich das Museum befindet, in den Mittelpunkt rücken. Mit Unterstützung des Archivs, das von Kulturreferentin Christiane Berneth betreut wird,, trug sie eine beeindruckende Auswahl an Aquarellen, Ölbildern, Radierungen, aber auch Drucken, Zeitschriften und Reiseführern zusammen. Dazu kommen allerhand verschiedene Dinge, die den Malerwinkel zeigen: Von Tellern über Schallplatten bis zum Stickbild.

    Auf die Ausstellung aufmerksam geworden ist auch ein Ehepaar aus Württemberg, das vor Jahren in Stuttgart ein Bild vom Malerwinkelhaus erworben hatte – „einfach, weil Ihnen der Anblick gefiel“, berichtet Christiane Berneth. Die Sonderausstellung hat sie auf die Idee gebracht, es dorthin zurückzugeben, wo es einst geschaffen wurde.

    Simone Michel-von Dungern freut sich sehr über die Schenkung. „Hugo John ist kein unbekannter Maler“, sagt sie, „und man kann die Signatur identifizieren“. Das sei nämlich nicht bei allen Gemälden der Fall. Hugo John, 1874 geboren, bewies schon in seiner Volksschulzeit künstlerisches Talent. Nachdem sie ein von ihm gezeichnetes Porträt von König Ludwig II. von Bayern gesehen hatten, wollten der örtliche Pfarrer und de Bezirksbaumeister in Homburg ihn an der Akademie der bildenden Künste in München zum Maler ausbilden lassen. Weil der Vater dagegen war und seinen Sohn lieber in seiner Schreinerei arbeiten lassen wollte, durfte Hugo John nur nebenbei Malunterricht nehmen. „Als Erwachsener widmete er sich neben seinem Hauptberuf als Techniker der Malerei, schuf Landschaften, Stillleben und Blumengemälde“, hat die Museumsleiterin recherchiert. Auch das Kriegsgeschehen hat er auf Leinwand gebannt.

    Sein Bild vom Marktbreiter Malerwinkel reiht sich ein in zahlreiche weitere Stadtansichten, unter anderem von Nürnberg, Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber. Das umfassendste bildnerische Werk Hugo Johns ist der Kreuzweg in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Ramstein.

    Die zweite Schenkung, die das Malerwinkelhaus jüngst erhielt, ist ein Aquarell von Josef Minrath. Er hat nach dem Krieg als technischer Angesteller den Wiederaufbau Marktbreits beaufsichtigt. „Er hat die Statik der Gebäude geprüft und entschieden, ob sie weiter genutzt werden können“, weiß Christiane Berneth. Später war er als freischaffender Architekt für die Stadt tätig.

    Die dritte Schenkung, die dem Museum seit der Ausstellungseröffnung zukam, stammt von Dr. Bernhard Weber, der lange in Volkach die Galerie mari-jo betrieb. Es handelt sich um den Holzschnitt „Marktbreit“ von Michael Hofmann, der beim Kunstfest Artbreit 1997 gedruckt werden konnte. Bernhard Weber hat das Werk um „main, fisch“ ergänzt: ein blaugrünes Band fließt unter dem Gebäudekomplex entlang, darunter ist ein Fisch zu sehen.

    Auch eine Leihgabe hat Simone Michel-von Dungern in die Ausstellung aufgenommen. Sie stammt von Hobbymaler und Lehrer Fritz Weisensee aus Marktbreit und entstand in den 1960er/70er Jahren. Weisensee hatte sich dem beliebten Marktbreiter Motiv gleich mehrfach gewidmet.

    Info: Die Dauerausstellung „Frauenzimmer“ und die Sonderausstellung „Faszination Malerwinkel“ sind samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 17 geöffnet. Das Café darf zwar noch nicht geöffnet werden, doch die Besucher können sich über ein typisch fränkisches Gebäck, über Schneeballen, freuen. Die Sonderausstellung läuft noch bis zum 1. November.

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