Zum Artikel von Dr. Ohnsorge, HNO-Arzt und Umweltmediziner
Die Ausführungen des Herrn Dr. Ohnsorge betreffend PCB als Krankheitsauslöser kann ich voll bestätigen - ich war über 30 Jahre als Schreiner in verschiedenen Werkstätten tätig und musste 1995 meinen Beruf vollständig aufgeben.
Bei meinem letzten Arbeitgeber (wie auch bei den anderen vorher) wurden sämtliche in der Werkstatt anfallenden Reste in der Heizung entsorgt (Spanplatten, Kunststoffplatten, Resopal, bereits behandeltes Holz etc.). Eine Messung der Raumluft kam auch zu dem Ergebnis, dass diese dioxinhaltig ist.
Ab 1977 hatte ich ständig Juckreiz, Atemprobleme, Sehstörungen, Gelenkschmerzen, Gedächtnisstörungen, Kreislaufprobleme. Atemsprays, Allergietabletten, Cortison waren meine täglichen Begleiter. In der Hautklinik war ich fast "Dauergast", man schob die Symptome auf Entzündungen im Körper, mir wurden Zähne gezogen, der Blinddarm entfernt und so weiter. Über Jahre verteilte, unzählige Aufenthalte in verschiedenen Krankenhäusern blieben jedoch ohne Ergebnis, sprich Besserung ("eingebildete Krankheiten").
Von der AOK wurde ich schließlich - nach langem Suchen eines wirklichen "Fach"-arztes, an Dr. Ohnsorge verwiesen. Dieser wies mich kurzfristig in die Allergieklinik in Inzell ein, hier wurde festgestellt, dass die zuvor erstellten Gutachten von verschiedenen von der Berufsgenossenschaft vorgeschlagenen Ärzten nie richtig waren. Meine Lungenfunktionsstörungen und all die anderen Symptome wurden ausgelöst durch PCB und HCB (was auch Dr. Ohnsorge bereits diagnostiziert hatte). Man erklärte mir, dass diese PCBs direkt über die Atemwege aufgenommen werden.
In Inzell (Aufenthalte in einigen aufeinander folgenden Jahren) hatte ich immer wieder Gelegenheit, "Leidensgenossen", sprich kranke Schreiner, zu sprechen - überall kamen die gleichen Ursachen zu Tage (vorgeschilderte Entsorgung von behandeltem Holz in der Heizung, jahrelange Berührung mit diversen Spritzmitteln etc.). Solange diese Art der "Müllentsorgung" betrieben wird, wird wohl auch dieses Krankheitsbild (das allerdings nach Auffassung der Berufsgenossenschaft keines ist) nicht verschwinden.
Nachdem ich auf dringendes Anraten der Ärzte 1995 endgültig meinen Beruf aufgeben musste, begann die Zeit der Besserung - mir geht es heute (ohne jeglichen Kontakt mit den Giftstoffen) wieder relativ gut (ohne Asthmaspray, ohne Tabletten, ohne Cortison) und ich habe nach längerer Arbeitslosigkeit auch wieder eine Arbeit gefunden, die mir Spaß macht.
Ich wollte mich auf diesem Weg nochmals bei Dr. Ohnsorge bedanken, ohne den es mir heute noch unmöglich wäre, wieder ein fast "normales" Leben zu führen.