Einmal mehr stand die seit Jahren leerstehende Schreinerei Eberlein im Prichsenstädter Ortsteil Altenschönbach auf der Tagesordnung im Rat. Das Gremium befasste sich mit einem Bauantrag zur Nutzungsänderung von Alexander Wehr, der die Holzlagerhalle in eine Lagerhalle umwandeln wollte. Mehrheitlich verweigerte der Rat aber sein gemeindliches Einvernehmen, insbesondere weil die Zufahrt zum Grundstück nicht so genutzt werden kann, wie es Wehr gern hätte.
Vor fast drei Jahren stand die leerstehende Schreinerei im Fokus des Rates und des gesamten Ortes Altenschönbach. Seinerzeit wollte Wehr dort 25 Wohnungen einbauen, was eine außerordentliche Bürgerversammlung im Ort auslöste. Und weil die Ablehnung der Bürger bei nahezu 100 Prozent lag, lehnte der Rat später sein Einvernehmen ab. Kurz darauf wollte Wehr dort statt der Wohnungen ein Hotel einrichten, was der Rat mit einer Aufnahme des Grundstückes in das Gewerbegebiet verhinderte. In einem Gewerbegebiet dürfen keine Hotels entstehen.
Nun stand eine Umnutzung in eine Lagerhalle an, und dort beantragte Wehr eine 13,5 Meter breite Ausfahrt für die Lkws. Das stieß auf den Widerstand der meisten Räte, denn "die östliche Ausfahrt ist lediglich für land- und forstwirtschaftliche Nutzung zugelassen", sagte Bürgermeister René Schlehr im Telefonat mit dieser Redaktion. Weiterhin sei der für die Zufahrt genutzte Weg nicht für Schwerlastverkehr ausgebaut. Und: "An der Grundstücksgrenze ist ein Pflanzstreifen festgesetzt, der nur mit einer Maximalbreite von 8 Metern unterbrochen werden darf." Eine Bepflanzung ist im Bauantrag nicht angegeben, die Ausfahrt soll die schon erwähnten 13,5 Meter breit werden.
Weitere Themen des Rates
Letztlich lehnte der Rat mit großer Mehrheit den Antrag Wehrs ab. Wobei nicht der Stadtrat über den Antrag entscheidet, sondern das Landratsamt, der Rat wird vom Landratsamt sozusagen nach seiner Meinung gefragt. Eine endgültige Entscheidung über Wehrs Antrag steht noch aus.
Ursprünglich wollte die Stadtverwaltung gern in der Grundschule eine Belüftungsanlage in Form von mobilen Hochleistungs-Luftreiniger mit Filter und UV-C-Technologie einsetzen lassen. Gedacht waren sie für das "infektionsschutzgerechte Lüften der Grundschule". Die Stadt hätte nach Abzug einer staatlichen Förderung für die sieben Geräte knapp 14 500 Euro zahlen müssen. Diesen Punkt aber nahm der Rat von der Tagesordnung.
Die Genehmigung des Haushaltes 2022 der Hospitalstiftung war wie in den vorigen Jahren auch reine Formsache. Insgesamt umfasst der Haushalt 104 874 Euro und teilt sich auf in den Verwaltungshaushalt (81 962 Euro) und den Vermögenshaushalt (22 192 Euro). Gedacht ist dieser Haushalt für die Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit für Senioren der Großgemeinde.