Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

GEISELWIND: Super-Looping-Achterbahn "Boomerang"

GEISELWIND

Super-Looping-Achterbahn "Boomerang"

    • |
    • |

    Es tut sich was auf dem Gelände des Freizeitparks in Geiselwind. Wie immer gibt es die sogenannten "Winterarbeiten" im Park. Aufräumen, Bäume fällen und neu pflanzen, Wartung, Geländearbeiten und vieles mehr. Doch heuer kommt noch etwas hinzu, was für die Parkbesucher ab April 2000 zu einer neuen Attraktion zu werden verspricht und jetzt schon Blicke auf sich zieht. Bereits im Oktober, unmittelbar nach dem letzten Tag der Saison '99, begannen die Arbeiten an einem neuen Projekt: eine Achterbahn. Mit zwei Zufahrtswegen für die Kräne und Hebebühnen und Betonfundamenten mussten die Vorbereitungen für den Aufbau dieser Super-Looping-Achterbahn getroffen werden.

    Ende Januar wurde das Material für die stählerne Konstruktion auf 30 Sattelschleppern angeliefert. In unmittelbarer Nähe zum Top-of-the World-Turm, im südöstlichen Teil des Geländes, wurde im Laufe der letzten drei Wochen der "Rohbau" erstellt. Pünktlich mit dem 28. Februar stehen die stählernen Aufbauten.

    "Wir liegen gut in der Zeit", freuen sich Michael und Oliver Mensinger, die beiden Geschäftsführer, und Helmut Östheimer, Leiter der Technischen Abteilung des Freizeitlandes. "Noch einmal vier Wochen, einschließlich Testphase, dann soll bis zum 1. April die Bahn laufen können." Der TÜV München wird ab Mitte März zwei Wochen lang die technische Abnahme ausführen. Danach müssen Wege, Ein- und Ausgänge gerichtet werden, Beschilderungen angebracht und Erd- und Pflanzarbeiten durchgeführt werden. Am 15. April sollen dann die ersten Parkbesucher in die sieben Gondeln einsteigen können und rund 105 Sekunden lang die Fahrt genießen.

    In einer Rekord-Aufbauzeit von drei Wochen haben vier bis sechs Leute nonstop zwölf bis 14 Stunden am Tag, sieben Tage pro Woche, bei Wind und Wetter gearbeitet. Andreas Avi, Schausteller und 26-jähriger Juniorchef der Firma Avi aus München, hat mit seinen Leuten die Arbeiten ausgeführt. "Das Wetter war katastrophal!" stöhnt er rückblickend. "Regen, Schnee und Wind. Nach den Schwankungen da oben musst du gar nicht fragen".

    Dennoch: Seit dem Beginn der Montage am 7. Februar, wird tagtäglich hart gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit den Leuten vom Freizeitland klappte hervorragend, lobt Avi. "Ich bin da so rein geboren", gibt der junge Mann aus München Auskunft. "In der fünften Generation ist die Familie in der Vergnügungstechnik, baut Fahrgeschäfte und Vergnügungsbetriebe auf." Mit Wohnwagen, Büro- und Werkzeug-Container, eigener Küche und Sanitäranlagen kam Andreas Avi mit seinen Leuten zur Montage nach Geiselwind. Rund um die Uhr sind sie in der Nähe der Baustelle auf dem Freizeitgelände. Für 30 000 Mark musste Avi spezielles Werkzeug anschaffen. Wenn der Stahlbau steht, werden einschließlich Pneumatik und Elektrik, Mietkosten für Kräne und Hebebühnen, alleine 300 000 Mark nur für die Montage angefallen sein. Alles in allem ist die Achterbahn nach Auskunft der Betreiber ein Fünf-Millionen-Projekt.

    Schwindelfrei

    Um 1130 Uhr an diesem strahlenden Februartag wird überall auf dem 30 mal 100 Meter großen Areal der Achterbahn gearbeitet. Auch in 38 Metern Höhe auf der Arbeitsplattform der Startrampe. Spezial-Schweißer mit spezieller Zulassung führen Schweißnähte in luftiger Höhe aus. Gesichert mit einem Seil und schwindelfrei müssen sie sein. Zum Telefonieren oder um Material zu holen geht es 163 Stufen auf der rechte Rampe und 170 Stufen auf der linken nach unten und wieder nach oben. Auf einer Hebebühne sichern Jörg Matthes und Jörg Schwarze, zwei Monteure, die Schrauben an den Flaschenverbindungen der Konstruktion. Bis auf 800 Newtonmeter werden die selbstsichernden Schrauben angezogen.

    Zwischen den riesigen Stahlstützen besprechen die Brüder Mensinger und Helmut Östheimer mit Andreas Avi die Arbeiten des nächsten Tages. "Morgen, zwei Uhr, einen Kran bitte. Ein 40-Tonner, 30 reichen auch. Aber ein 40 Meter Mast muss sein."

    So schlicht hört es sich an, wenn Andreas Avi, der Juniorchef der Schausteller- und Aufbaufirma aus München die Anforderungen für den 29. Februar bespricht. Schnell ist man sich einig. Da sieht man kein Problem. Der Kran wird pünktlich zur Verfügung stehen. Dafür sorgen die beiden Geschäftsführer, die auf der Baustelle ständig präsent sind. Keine Stunde später trifft der neue Supervisor der Herstellerfirma Vekoma, Louis Slabbers, ein. Er überwacht die Aufbauten, auch die anschließende Elektrifizierung der Bahn.

    Die technische Überwachung von der Herstellung bis zur Abnahme hat der TÜV München übernommen, wie Oliver Mensinger ausführt, der "weltweit erfahrenste TÜV für Fahrgeschäfte". Denn bevor die ersten Fahrgäste die Gondeln besteigen können, muss der Sicherheitscheck erfolgen. Eines steht schon fest: Die Fahrgäste müssen mindestens 1,20 Meter groß sein, und die Fahrtkosten sind im Eintrittspreis enthalten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden