Kitzingen (smm) Kein Tier, das im vergangenen Jahr die Hilfe des Tierschutzvereins benötigte, ist abgewiesen worden. Dies sagte der Vorsitzende des Tierschutzvereins Kitzingen, Dr. Gerd Menche.
Diese Tatsache erfülle den Verein mit Stolz. Im vergangenen Jahr fanden im Tierheim Kitzingen 152 Hunde, 262 Katzen, 36 Nager und zwölf Vögel ein Obdach. Allein 75 Fundhunde (28 wurden abgeholt) und 202 Katzen (zehn wurden abgeholt) wurden liebevoll aufgenommen, gepflegt, zum Teil wieder aufgepäppelt und versucht, an ein neues Zuhause zu vermitteln.
Wie Dr. Menche weiter berichtete, fange für solch ein Tier nach der Grundversorgung oft ein neues Leben an und er danke alle Tierfreunden, die einem heimatlosen Vierbeiner oder gefiederten Freund Zuwendung und eine neue Heimat gäben. Obwohl sich Menche sicher zeigte, auf die Tierfreunde zählen zu können, bat er sie, dem Verein und den Tieren weiterhin die Treue zu halten. Sorge bereite ihm allerdings das fehlende Engagement der jungen Leute. Die Tierschützer von morgen seien die Kinder und Jugendlichen von heute, erklärte der Vorsitzende und warb um deren Mitarbeit.
Eine weitere Aufgabe sei es, die Ziele und Ideen der Tierschutzvereins den Bürgern nahe zu bringen. Denn Tierschutz bedeute nicht nur, Maßnahmen gegen unmittelbare Tierquälerei zu ergreifen, sondern Kinder zur Ehrfurcht zum Leben zu erziehen, ihnen Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Pflanze zu vermitteln.
In Bezug auf die Arbeit im Tierheim berichtete Dr. Gerd Menche, dass das größte Problem die "Katzenflut" darstelle. Oft biete sich den Mitarbeitern ein fürchterliches Bild von verkommenen und halbverhungerten Katzen. Es sei aber nicht die Lösung, vor allen Dingen ältere freilaufende Katzen einzufangen und ins Tierheim zu tun. Sie gewöhnten sich kaum noch in eine Gemeinschaft ein, seien ängstlich, litten und würden selbst bei liebevoller Betreuung durch das Pflegepersonal nach Fluchtwegen suchen. Daher müsse man weiterhin an die Katzenhalter appellieren, die Tiere kastrieren zu lassen. Nur so könne man dem Elend der Samtpfoten Einhalt gebieten.
Natürlich ging der Vorsitzende auch auf die Themen ein, die das Jahr 2001 prägten: BSE und MKS. Noch allen seien die Bilder von brennenden Kadavern und gekeulter Schweine vor dem geistigen Auge. Er hoffe, dass diese Skandale nun Grund genug seien, den Tierschutz endlich in das Grundgesetz aufzunehmen, sagte Menche.