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KITZINGEN: Treffpunkt für alle Generationen

KITZINGEN

Treffpunkt für alle Generationen

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    Ein Sorgenkind: Die Hinweistafeln im Sieboldgarten sind teilweise zerstört. Ansonsten ist der Vorsitzende des Fördervereins Gartenschaugelände, Rolf Wenkheimer, mit dem Gelände und der Arbeit seiner Vereinsmitglieder sehr zufrieden.
    Ein Sorgenkind: Die Hinweistafeln im Sieboldgarten sind teilweise zerstört. Ansonsten ist der Vorsitzende des Fördervereins Gartenschaugelände, Rolf Wenkheimer, mit dem Gelände und der Arbeit seiner Vereinsmitglieder sehr zufrieden. Foto: Fotos: Ralf Dieter

    Der Frühling kommt. Rolf Wenkheimer und sein Team sind bereit. Das ehemalige Gartenschaugelände hat sich zu einem Treffpunkt für alle Generationen entwickelt. Und die Angebote werden noch ausgebaut.

    Das Jahr 2011 wird den Kitzinger noch lange in Gedächtnis bleiben. Mehr als 300000 Besucher strömten zur Landesgartenschau. Seither hat Kitzingen eine beliebte und vorzeigbare Freifläche am Main. Und einen Verein, der dafür sorgt, dass nicht nur der parkartige Charakter des Geländes erhalten bleibt. Darüber hinaus werden auch Kunst und Kultur in die rund 8,5 Hektar große Fläche gebracht.

    Am 4. Juli 2012 hat sich der Förderverein Gartenschaugelände Kitzingen e.V. gegründet. 37 Mitglieder zählte er damals. Heute sind es 104. Nach einem halben Jahr des Herantastens und der Kontaktaufnahme haben Vorsitzender Wenkheimer und seine Vorstandsmitglieder eine erste Saison hingelegt, die sich sehen lassen kann. „Das war eindeutig ein guter Start“, sagt der 67-Jährige. Vor allem, weil das Premierenjahr 2013 mit vielen Experimenten verbunden war. Beispiel: Der musikalische Frühschoppen im Biergarten der Goldenen Gans, geboren aus reinem Zufall.

    Wenkheimer hatte Anfang 2013 Kontakt mit der Leiterin der Musikschule, Sigrun Reder, aufgenommen. Er hätte gerne die BigBand an einem bestimmten Tag ins Gartenschaugelände gelockt. „Geht leider nicht“, antwortete Reder. „Die spielt bei einem Frühschoppen.“ Das Stichwort war gefallen, der musikalische Frühschoppen – mit verschiedenen Musikrichtungen – hat sich schnell etabliert, zog zwischen Mai und Oktober ein Stammpublikum an. „Zwischen 80 und 150 Leute waren immer da“, schätzt Wenkheimer. Natürlich soll das Angebot in diesem Jahr fortgesetzt werden.

    Gleiches gilt für das Theaterstück für Kinder am Bimbach-Spielplatz oder die Veranstaltung „Picknick mit Gitarre“ am Stadtbalkon. Die verschiedenen Gitarre-Ensembles der Musikschule hatten kurz vor den Sommerferien sieben Stunden lang Programm geboten – mit herrlicher Sicht auf Kitzingen. „Den Stadtbalkon würde ich gerne intensiver in die Veranstaltungen einbeziehen“, kündigt Wenkheimer an. Eine Idee hat er schon: einen stilvollen Abend mit Harfenmusik. „Es wäre auch schön, wenn die Leute einfach so an dem Platz Musik machen würden“, sagt er. Eine weitere Idee stammt von seiner Frau: Ein Pflanzen-Flohmarkt würde gut auf das Gelände passen.

    An Veranstaltungen wird es auf dem Gelände auch in diesem Jahr kaum mangeln. Die Voraussetzung ist für Wenkheimer immer die Gleiche: klein, aber fein müssen die Veranstaltungen sein. „Unser Verein muss keine Veranstaltungen anbieten“, erinnert er. Zweck des Vereins sei vielmehr die Förderung des Umwelt- und Landschaftsschutzes und die Förderung von Kunst und Kultur. Dabei geht es auch immer darum, eine Balance zu finden zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bevölkerung: Nach Ruhe und Beschaulichkeit und nach „Events“.

    Letztere werden auf keinen Fall groß und aufwändig ausfallen. „Wir können und wollen nicht viel Geld ausgeben“, sagt Wenkheimer. Und ein finanzielles Risiko will er durch Großveranstaltungen sowieso nicht eingehen. Mit rund 3000 Euro sind alle Veranstaltungen in 2013 finanziert worden. 2000 Euro erhält der Verein jährlich von der Stadt, 1000 kommen als Zuschuss von der Sparkasse Mainfranken. Die zwölf Euro Jahresbeitrag pro Mitglied sind bislang noch gar nicht angetastet worden.

    Das Gelände ist in einem sehr guten Zustand. Das sieht auch Stadtgärtner Johannes Lindner so. Derzeit laufen etliche Arbeiten. Bauhof-Mitarbeiter Andre Bachmann streicht die weißen Sitzgelegenheiten am Mainufer neu, die Fläche für die Internationalen Beete ist erweitert worden. Frauen und Männer aus zwölf Nationalitäten haben im letzten Jahr 20 verschiedene Beete gepflegt, Pflanzen wie Paprika oder Chili aus Südamerika angelegt. „Die Nachfrage nach neuen Beeten ist groß“, sagt Organisatorin Astrid Glos. Sie rechnet in diesem Jahr mit sechs bis acht zusätzlichen Beeten. „Der Platz ist, wie geplant, zu einer Begegnungsstätte geworden“, freut sich Glos. Als fränkisches Gegenstück zu den so genannten Hortas soll in diesem Frühjahr ein Bauerngarten mit Hochbeet entstehen. Den pflegen neben Glos Gabriele Kewersun und Ursula Seibt. So weit es möglich ist, will Glos dort auch den Gedanken der Integration pflegen. „Ich kann mir vorstellen, dass dort auch Demenzkranke einen Platz finden. Genauso wie kleine Kinder.“ Der fränkische Bauerngarten soll eingezäunt werden.

    Also alles gut auf dem ehemaligen Gartenschaugelände? Beinahe. Aktuell bereiten Wenkheimer und seinem Vorstandsteam junge Autofahrer Sorgen, die verbotenerweise auf die Fläche fahren. Gerade die Boule-Spieler, die sich Samstag- und Mittwochnachmittag dort treffen, haben ihre Erfahrungen gemacht. Willi Hertlein berichtet, dass sich jüngst drei Autofahrer, nachdem sie auf ihr Fehlverhalten angesprochen worden waren, auch noch mit zweimaliger Umkreisung des Bouleplatzes in Szene setzten. Erst ein Funkwagen der Polizei sorgte dafür, dass die Autofahrer wieder verschwanden.

    Sorgen bereiten Wenkheimer auch ein paar Unruhestifter, die sich nachts auf dem Gelände herumtreiben und ihren Müll hinterlassen. Gerade der Bereich rund um den Sieboldgarten zieht offensichtlich Vandalen an. Bambusstäbe sind aus dem Teehaus gerissen, Informationstafeln beschädigt worden. Im Teehaus sind einige Dielen verkohlt, vermutlich durch Wasserpfeifen.

    Wenkheimer will in diesem Jahr einen besonderen Blick auf diesen Bereich werfen. Am kommenden Samstag hat er schon einmal eine wunderbare Gelegenheit dazu. Dann startet die Saison mit einem kleinen Frühlingsmarkt. Veranstalter ist das Städtische Museum. In diesem Jahr können die Kinder auch Ostereier suchen. Das Gelände wird damit seinem Ruf gerecht: Als Treffpunkt für alle Generationen.

    Termine auf dem Gelände

    Samstag, 12. April: Kleiner Frühlingsmarkt im Sieboldgarten, 11 bis 17 Uhr Veranstalter: Städtisches Museum. Verbunden mit Ostereier-Suchen von 13.30 bis 15 Uhr. Außerdem „Angärtnern“ und Erweiterung der Internationalen Beete. Sonntag, 13. April: Übergabe des neuen Grillplatzes um 15.30 Uhr (zwischen Skaterplatz und Einfahrt zum Wohnmobilstellplatz).

    Sonntag, 4. Mai: Musikalischer Frühschoppen von 11 bis 14 Uhr im Biergarten des Gasthauses „Zur Goldenen Gans“mit den „Falcons“ (Oldies und Instrumentals der 60er Jahre) Jeweils mittwochs, vom 21. Mai bis 16. Juli: Andachten „5 nach 5“ am Winterhafendamm (4 Treppen). Sonntag, 1. Juni: Musikalischer Frühschoppen von 11 bis 14 Uhr mit „Swinging Five“ (Jazz). Pfingsten: Übergabe des umgestalteten Skaterplatzes.

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