Die Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) wird die Nachricht mit Sorge aufgenommen haben: Kurz nach den Hanauer Morden hatte Ministerpräsident Markus Söder seine Fastnachtstermine für den vergangenen Donnerstag, den Tag des Weiberfaschings, abgesagt.
Am Rosenmontag soll das Oberhaupt des Freistaats in Kitzingen den Schlappmaulorden bekommen. Die Laudatio auf ihn wird Vorjahres-Ordensträger Hubert Aiwanger halten. Und jetzt? "Uns liegen keine Absagen vor", teilt Ralf Schweiger, Pressesprecher der KiKaG, mit.
KiKaG: Nicht aufbauschen, sondern ignorieren
"Absagen ist auch das völlig falsche Signal. Genau das möchte so ein Täter erreichen. Er möchte die Aufmerksamkeit für sich. Absagen von Veranstaltungen und zu viel Aufmerksamkeit, so wie jetzt gerade, erhöhen aus unserer Sicht die Gefahr weiterer Aktionen solcher Typen um ein Vielfaches", argumentiert Schweiger.
Der richtige Weg sei es, "das nicht weiter aufzubauschen und weitgehend zu ignorieren". Ändern könne man daran so oder so nichts mehr – "auch wenn das ein unendlich trauriges Verbrechen war und wir mit den Hinterbliebenen mitfühlen". Die KiKaG-Stellungnahme endet: "Wir sagen deshalb nichts ab."