Wie sah gleich nochmal mein Mathelehrer aus? Nach einigen Wochen "Homeoffice-Schule" kann diese Frage durchaus auftauchen. Deshalb haben sich die Lehrer der Mädchenrealschule der Franziskanerinnen in Volkach eine wunderschöne Aktion ausgedacht: Jede(r) hat ein Foto von sich gemacht, das wurde dann zu einer Collage verarbeitet und an die Schülerinnen geschickt.
Abschlussjahr an der Schule anders vorgestellt
Die kleine Aufmunterung war auch durchaus angebracht, weil es vielen wie der Schülersprecherin der Mädchenrealschule ging: "Mein Abschlussjahr hatte ich mir anders vorgestellt", spricht Julia Lindner vielen tausend Absolventen auf der ganzen Welt aus der Seele.
Und Schulleiterin Doris Roth betont: "Wir konnten gewährleisten, dass möglichst viele Schülerinnen am Ball bleiben und sich nicht zurückziehen."

Eine weitere Geschichte, die nur in dieser Corona-Zeit erzählt werden kann, kommt aus Kitzingen. Dort hat es sich Silvia Müller zur Aufgabe gemacht, kleine bunte Schildkröten zu häkeln.
Ausfuhrgenehmigung für bunte Schildkröten
Beispielsweise für ihre Enkelkinder Skyla und Finn, die in Australien leben. Oder für die Kinder von Bekannten. Bevor die Schlüsselanhänger und Taschenbaumler aber auf Reisen gehen können, muss eine "Ausfuhrgenehmigung" her.

Dafür hat Tochter Ramona gesorgt: Sie legt den Schildkröten ein witziges Schreiben bei, dass alle Tierchen "die 14-tägige Isolierungspflicht im Rahmen der Covid-19-Pandemie abgelegt haben und transportfähig sind".
Dieser Trick hilft allerdings nur bedingt: Nach Australien und Kanada kann die 61-jährige Schildkröten-Spezialistin derzeit tatsächlich nichts verschicken, da es in beiden Ländern ein Einfuhrverbot für Päckchen gibt.
Auch hier gilt: Wie schön, wenn man bei allem Schrecken den Humor nicht verliert.
Von kleinen bunten Schildkröten zu kleinen bunten Steinen: Die "Franken Stones" kommen gerade ganz groß heraus. So werden gerade überall die Kinder dazu aufgerufen, Steine zu bemalen und an bestimmten Stellen abzulegen.

In Hohenfeld ist das beispielsweise der Brunnen, wie uns Petra Ketturkat schreibt. Ihre Hoffnung, dass eines ihrer Bilder "vielleicht den Weg in die Zeitung findet", ist hiermit erfüllt.
Englisch lernen mit Videos aus Dettelbach
Noch einmal zurück zur Schule. Oder besser: ins Lehrer-Homeoffice.

Die Dettelbacherin Eva-Marie Kleiss ist Oberstudienrätin an einem Würzburger Gymnasium und hat sich etwas für die "schulfreie" Zeit überlegt. Sie richtete einen Youtube-Kanal ein, um dort selbst produzierte Videos hochzuladen.
Ihre Videos beziehen sich auf den Englisch-Unterricht der fünften bis sechsten Klasse, aber auch auf Stoff der Oberstufe, und orientieren sich am Lehrplan.
Wer mal reingucken und mitlernen mag will: Der Youtube-Kanal heißt "Super in Englisch Official".
Bis Ende August finden keine größeren Veranstaltungen statt – das steht fest. Und danach? Alles noch offen. Es gibt aber einen Lichtblick. Wer in Wiesentheid am Veranstaltungsraum "Kuhstall" vorbeigeht, wird von der Mauer von einem kleinen roten Männlein begrüßt.
Ankündigung für ein Konzert im Januar 2021
Der stilisierte Gitarrist trägt die Aufschrift "Andreas Kümmert 17. Jan. 2021" und weist damit auf ein Konzert in einer Zeit hin, in der hoffentlich wieder Normalität eingekehrt sein wird.

Der Voice-of-Germany-Gewinner 2013 war dort am 9. Februar gerade noch vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie zu Gast für ein gut besuchtes Konzert. Nicht nur die Veranstalter Petra Hergeth und Andreas Liebald hoffen auf ein baldiges Ende der Ausnahmezeit, und darauf, dass ihr Konzert am 17. Januar somit stattfinden kann.
Corona-Gedicht in Mainstockheimer Mundart
Und ja, die Corona-Zeit beflügelt sogar die Fantasie. Es landen tatsächlich Corona-Gedichte im E-Mail-Eingang. So wie das von Gottfried Hofmann aus Mainstockheim, das wir Ihnen um nichts in der Welt vorenthalten wollen:
Der Corona Virus
A lumberds Wirusla, arch glidseglee, bringd bol di gansa Weld zun schdee. No nia, wor souwos vo uns derlebbd, wer häds vor em holben Joor geglebbd.
Di Schdrassn leergfechd, a himmlischa Ruu, di Werdschafdn, di Gschäfdn ham olla zu, kee Fußboll, kee Kino, kee Biergardn, kee Ausflüchli, kee grossa Urlaubsfardn.
A di Verwandschafd werd nid besuchd, ner di Krangehäuser, di sin ausgebuchd. Gloobabier gids nid mer zu ghäffn, es dreifacher brauch mer vo di Seffn.
Und do derf mer gor nid so arch Jammer, blei mer broov dehem in unnerer Kammer, lass mer uns vo den corona nid derwisch, dann derf mer bol wider zun Schdammdisch.
Bevor jetzt die Diskussion losgeht, ob es der oder das Virus heißt, beenden wir für heute unser kleines Corona-Drumherum-Sammelsurium mit besten Wünschen:
Häkeln Sie! Malen Sie Steine an! Machen Sie lustige Homeoffice-Bilder! Freuen Sie sich auf den 17. Januar! Und vor allem: Lassen Sie sich nid derwisch!