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DETTELBACH: Über 50 000 Euro für Nepal gesammelt

DETTELBACH

Über 50 000 Euro für Nepal gesammelt

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    Ein Beispiel: Dettelbacher Konfirmanden spendeten für Nepal. Das Geld übergab Pfarrer Ulrich Vogel an Peter Schöderlein (rechts).
    Ein Beispiel: Dettelbacher Konfirmanden spendeten für Nepal. Das Geld übergab Pfarrer Ulrich Vogel an Peter Schöderlein (rechts). Foto: FOTO I. Kistner

    Eine erfolgreiche Zwischenbilanz ihrer Hilfsaktion für die Erdbebenopfer in Nepal haben Christine Reuter und Peter Schöderlein gezogen. Unterm Strich haben die beiden Höhenbergsteiger und Nepal-Kenner seit Ende April durch Erlöse aus Vorträgen und Spenden 50 800 Euro gesammelt. Für 30 000 Euro haben sie einen dringend benötigten Pick-up finanziert. Das Geländefahrzeug wird für Hilfstransporte eingesetzt.

    „Wir machen weiter.“ Das ist die Botschaft der Ärztin aus Bad Mergentheim und des gelernten Installateurs aus Dettelbach, die seit 20 Jahren regelmäßig in Nepal unterwegs sind. Das gilt für die Power-Point-Vorträge über ihre Expeditionen und Reiseabenteuer, die sie inzwischen unterfrankenweit halten und deren Erlös nach Nepal geht – nicht erst seit dem Erdbeben. Zusätzlich wird es in den nächsten Tagen in der Kirchenzinne in Dettelbach eine Ausstellung mit Bildern und vielen Informationen aus Nepal geben.

    Beide unterstützen seit vielen Jahren verschiedene soziale und medizinische Hilfsprojekte in Nepal.

    Gut 25 000 Euro sind so – ohne die Spenden für die Erdbebenopfer – zusammen gekommen. Zuletzt waren sie im Februar diesen Jahres dort unterwegs, um die Hilfsprojekte der Deutsch-Nepalischen Hilfsgemeinschaft Stuttgart (DNH) zu besuchen. Ihr Hauptinteresse galt der Entwicklung der Berg- und Dorfschulen.

    Aber auch Waisen- und Kinderhäuser sowie die dem Bir-Hospital in Kathmandu angeschlossene Armenapotheke (Dispensary) werden von den beiden seit Jahren unterstützt.

    „All das ist nur möglich, dank der großzügigen Spenden.“

    Peter Schöderlein Dettelbacher Bergsteiger

    Der 25. April 2015 hat eine neue Dimension ins Land gebracht. Das große Erdbeben und eine Woche später ein weiteres gleicher Stärke haben viel Leid nach Nepal und die Menschen in existenzielle Not gebracht, so Schöderlein, der die jetzige Situation so beschreibt: Die Erde ist noch immer nicht zur Ruhe gekommen. Das Erdbeben hat das ohnehin wenig entwickelte Land zurückgeworfen. Etwa 9000 Menschen sind gestorben, rund 600 000 Häuser wurden zerstört. Drei Millionen Menschen sind obdachlos.

    Bilder der Zerstörung: Eine Frau steht vor einem in weiten Teilen zerstörten Haus in einem der Bergdörfer Nepals. Gerade in den abgelegenen Bergdörfern im Erdbebengebiet sind die Zerstörungen gewaltig. FOTO: DNH
    Bilder der Zerstörung: Eine Frau steht vor einem in weiten Teilen zerstörten Haus in einem der Bergdörfer Nepals. Gerade in den abgelegenen Bergdörfern im Erdbebengebiet sind die Zerstörungen gewaltig. FOTO: DNH Foto: Peter Schöderlein

    Inzwischen wird das Ausmaß der Zerstörungen in vielen Bergdörfern immer klarer. Regierung und Verwaltung sind nicht Herr der Lage. Die Bevölkerung ist auf sich allein gestellt. Die Infrastruktur ist komplett zusammengebrochen. Inzwischen ist es wieder möglich, zu den Bergdörfern zu gelangen.

    Durch die große Spendenbereitschaft war es Reuter und Schöderlein möglich, der DNH ein erstes eigenes Fahrzeug – einen Pick-up, Viersitzer, indische Marke, Preis 30 000 Euro – zu finanzieren und so die Hilfstransporte zu erleichtern.

    Das Mitarbeiterteam vor Ort habe bereits Tonnen von Lebensmitteln in den Dörfern verteilt, ebenso Medikamente aus der Dispensary. Über 800 Zeltplanen wurden ausgegeben. Zwischenzeitlich läuft der Normalbetrieb in der Dispensary in den bisherigen Räumlichkeiten am Bir-Hospital weiter. Die Mitarbeiter der DNH sind zusammen mit nepalesischen Ärzten mit Health Camps dort unterwegs, wo die Hilfe am nötigsten ist: in den Bergdörfern. Es werden jede Woche ein bis zwei Health Camps abgehalten, in denen jeweils hunderte von Patienten behandelt und mit Medikamenten versorgt werden können.

    Eine Frage der Zeit: Eines von vielen Häusern, die in den Bergdörfern Nepal schon eingestürzt sind oder kurz davor stehen.
    Eine Frage der Zeit: Eines von vielen Häusern, die in den Bergdörfern Nepal schon eingestürzt sind oder kurz davor stehen. Foto: Foto: DNH

    In manchen Dörfern sind die Brunnen zerstört und der Zugang zu sauberem Wasser ist problematisch. Hier hilft die Dispensary mit fachlicher Unterstützung durch ECCA mit einfachen Wasser-Chlorierungs-Anlagen. Diese Anlagen können nach entsprechender Einweisung im Dorf problemlos selbst betrieben werden.

    Ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität ist für die Kinder die Wiederaufnahme des Schulbetriebes. Da die Mehrzahl der Schulen schwer beschädigt oder zerstört ist, findet der Unterricht an vielen Schulen noch in behelfsmäßigen „Klassenzimmern“ statt. Die rasche Fortsetzung eines regulären Schulbetriebes ist für die traumatisierten Kinder psychologisch sehr wichtig. Die DNH finanziert Zeltplanen und Wellblech zur Errichtung dieser Provisorien. Lehr- und Lernmaterialien müssen neu angeschafft werden.

    Müttergruppen sind in den zerstörten Dörfern als ordnende Kräfte enorm wichtig. Die DNH hat ihnen Küchenausrüstungen zur Verfügung gestellt und finanziert Lebensmittel, sodass sie für die Schüler bis zur Ernte im Oktober an jedem Schultag eine warme Mahlzeit zubereiten können. Mit dieser Maßnahme sollen die vom Erdbeben betroffenen Familien entlastet werden, damit sie sich auf die Feldarbeit und die Reparatur ihrer Häuser konzentrieren können.

    „All das ist nur möglich dank der großzügigen Spenden und einer überwältigenden Welle der Hilfsbereitschaft“, so Schöderlein und Reuter. Nach der Monsunzeit sollen die Schulen in erdbebensicherer bewährter Bauweise unter Verwendung natürlicher und landestypischer Materialien neu errichtet werden. Die Verhandlungen mit der Regierung laufen derzeit. Allein von den 47 DNH-betreuten Schulen müssen 40 neu aufgebaut werden. Dafür braucht es viel Geld, das die beiden weiter sammeln.

    Spendenkonto: Dr. Reuter/Schöderlein
    Stichwort: Erdbeben Nepal
    Sparkasse Mainfranken
    IBAN: DE14 7905 0000 0047 8744 33
    BIC: BYLADEM1SWU

    Weiter Infos: Peter Schöderlein, Telefon: 0171/99 02 093.

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